12.12.25
15:02
Reuters
VORSCHAU-EZB und US-Daten im Fokus der Anleger
- EZB dürfte Zinsen erneut unverändert lassen
- Warten auf verspätete Daten aus den USA
- Leichte Stimmungsaufhellung in Europa in Sicht
Frankfurt, 12. Dez (Reuters) - In der neuen Börsenwoche richten Anleger ihren Blick auf verzögerte US-Konjunkturdaten und den EZB-Zinsentscheid. Die Zinssenkung der US-Notenbank Fed sorgte in der alten Woche für Kauflaune. "Zwei der zwölf Notenbanker stimmten zwar dagegen, und die Zinssenkung war von den Finanzmärkten weitgehend vorhergesehen. Dennoch unterstützte die Entscheidung die Aktienmärkte", schreiben die Experten der Helaba. Am Freitagnachmittag notierte der Dax(.GDAXI) mit 24.331 Punkten gut ein Prozent über dem Vorwochenschluss.
Bei der Zinsentscheidung in Europa am 18. Dezember wird hingegen keine geldpolitische Lockerung erwartet. Führende Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) erteilten zuletzt einem weiteren Schritt nach unten eine Abfuhr. Die Währungshüter verwiesen auf die noch nicht gänzlich besiegte Inflation. "Die EZB bleibt on hold und sollte für lange Zeit eher als Beobachter und weniger als Akteur in der Geldpolitik auftreten", kommentiert Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender des Vermögensverwalters MainSky. Die EZB halbierte ihren Leitzins von Mitte 2024 bis Mitte 2025 von vier auf zwei Prozent, weil der Teuerungsdruck nachgelassen hatte. Seither blieb der Zinssatz unverändert.
VERSPÄTETE US-DATEN IM FOKUS
Im Mittelpunkt der neuen Konjunkturdatenwoche stehen Daten aus den USA. Am Dienstag und Donnerstag warten Anleger auf Zahlen zum Arbeitsmarkt und zur Inflation in den USA, die wegen des teilweisen Stillstands der US-Verwaltung verschoben wurden. Daher stehen bei beiden Berichten sowohl die Zahlen für Oktober als auch die für November an. Experten mahnen jedoch zur Vorsicht. "Wegen des Shutdowns wurden viele Oktober-Daten nicht erfasst", schreiben die Commerzbank-Ökonomen. "Daher werden die Berichte erhebliche Lücken aufweisen."
Am Freitag folgt der PCE-Index für Oktober. Dabei handelt es sich um für die Fed wichtiges Inflationsmaß, das auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten bezogen ist. Im Fokus stehen zudem die US-Einzelhandelsumsätze für Oktober und die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor im Dezember, die am Dienstag veröffentlicht werden.
LEICHTE STIMMUNGSAUFHELLUNG IN EUROPA IN SICHT
Auch in Europa blicken Börsianer am Dienstag auf Einkaufsmanagerindizes für den Schlussmonat 2025. Außerdem gibt der ZEW-Index für diesen Monat Auskunft über die Stimmung der deutschen Börsenprofis. Diese dürfte sich laut Experten etwas aufhellen. Wie es um die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen bestellt ist, wird der Ifo-Geschäftsklimainex für Dezember am Mittwoch zeigen. Zum Wochenschluss prognostizieren die Konsumforscher der GfK die deutsche Verbraucherstimmung im Januar. Ebenfalls am Freitag stehen Daten zum Verbrauchervertrauen im Euroraum im Dezember an, das sich nach Einschätzung von Experten leicht verbessern dürfte.
Auf der Unternehmensseite stehen nur wenige Termine auf dem Plan. Die Anleger in Deutschland warten unter anderem auf die Zahlen der Elektronikhandelsholding Ceconomy(CECG.DE). In den USA gewähren der Sportartikelhersteller Nike(NKE.N) und der Paketzusteller FedEx(FDX.N) einen Blick in ihre Bücher.
(Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)