16.12.25
17:56
Reuters
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| Jobdaten bieten kein klares Bild für Zinsprognosen |
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| Fortschritte bei Friedensgesprächen belasten Rüstungswerte |
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| Ölpreise unter Druck |
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| Erneut Sorgen um KI-Blase | |
| (Neu: | Europäische Schlusskurse, US-Daten) |
| Frankfurt, 16. Dez (Reuters) - Nach den mit Spannung | |
| erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für November haben die | |
| europäischen Aktienmärkte nachgegeben. Der Dax(.GDAXI) schloss | |
| am Dienstag 0,6 Prozent schwächer mit 24.076 Punkten, der | |
| EuroStoxx50(.STOXX50E) gab ebenfalls 0,6 Prozent auf 5717 Zähler | |
| nach. | |
Die Daten zum US-Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen zeichneten kein klares Bild: Zwar wurden im November mit 64.000 Stellen mehr Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen als von Experten erwartet. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote jedoch überraschend auf 4,6 Prozent. Zudem fielen die Lohnzuwächse schwächer als erwartet aus, was den Inflationsdruck mindern könnte. Ein separater Bericht zeigte, dass die Einzelhandelsumsätze im Oktober stagnierten. Die Veröffentlichung der Daten hatte sich wegen eines vorangegangenen "Shutdowns" der US-Regierung verzögert.
"Die Dürre bei den Arbeitsmarktdaten ist vorbei, aber die Daten zeigen, dass der Arbeitsmarkt im Grunde seit April brachgelegen hat", sagte Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management. Die eher auf eine lockere Geldpolitik ausgerichteten Mitglieder der Fed dürften sich durch die gestiegene Arbeitslosenquote bestätigt fühlen. "Eine Zinssenkung im Januar ist vielleicht nicht wahrscheinlich, aber eine Senkung im März kann nicht ausgeschlossen werden", sagte Jacobsen. Vergangene Woche hatte die US-Notenbank Fed angesichts des schwächelnden Arbeitsmarkts die Zinsen zum dritten Mal in Folge gesenkt.
Im Blick hatten Börsianer auch die Friedensgespräche in Berlin. Nachdem die USA angeboten hatten, für die Ukraine Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild der Nato zu übernehmen und Unterhändler Fortschritte bei den Gesprächen zur Beendigung des Ukrainekrieges bekanntgaben, gerieten Rüstungswerte unter Druck. Mit einem Minus von 4,5 Prozent war Rheinmetall(RHMG.DE) der mit Abstand schwächste Dax-Wert. Die Aktie, die seit Beginn des Ukraine-Kriegs massiv zugelegt hat, gerate auf hohem Niveau zunehmend unter Druck, da ein Ende des Konflikts die Rüstungsaufträge dämpfen könnte, erläuterte Frank Sohlleder, Analyst bei ActivTrades. Der Panzergetriebe-Hersteller Renk(R3NK.DE) und der Rüstungszulieferer Hensoldt(HAGG.DE) verbilligten sich ähnlich stark. Ein breiter gefasster europäischer Branchenindex(.SXPARO) büßte 1,8 Prozent ein.
Die Aussicht auf einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland drückte auch den Ölpreis. Die Nordseesorte Brent(LCOc1) verbilligte sich um mehr als zwei Prozent auf 59,21 Dollar je Barrel. Analysten der Bank ANZ zufolge stieg die Erwartung, dass Sanktionen gegen russische Ölfirmen gelockert werden könnten. Dies würde das Angebot auf einem bereits gut versorgten Markt erhöhen. Zudem belasteten die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China die Nachfrageaussichten.
Die gesunkenen Ölpreise machten Energiekonzernen(.SXEP) zu schaffen, sorgten aber zugleich für Antrieb bei Fluggesellschaften. Die Titel von Lufthansa(LHAG.DE) zogen um ein Prozent an, EasyJet(EZJ.L) sogar um drei Prozent.
Auch die Sorge über die hohen Bewertungen im Technologiesektor trieb Marktteilnehmer erneut um. Die Schwergewichte ASML(ASML.AS) und SAP(SAPG.DE) gaben zeitweise jeweils rund zwei Prozent nach. IG-Chefmarktanalyst Christian Henke sprach von neuen Sorgen über ein Platzen der KI-Blase.
(Bericht von Stefanie Geiger und Olaf Brenner, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)
16.12.25
17:56
Reuters
Frankfurt, 16. Dez (Reuters) - Nach den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für November haben die europäischen Aktienmärkte nachgegeben. Der Dax(.GDAXI) schloss am Dienstag 0,6 Prozent schwächer mit 24.076 Punkten, der EuroStoxx50(.STOXX50E) gab ebenfalls 0,6 Prozent auf 5717 Zähler nach.
Die Daten zum US-Arbeitsmarkt und den Einzelhandelsumsätzen zeichneten kein klares Bild: Zwar wurden im November mit 64.000 Stellen mehr Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft geschaffen als von Experten erwartet. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote jedoch überraschend auf 4,6 Prozent. Zudem fielen die Lohnzuwächse schwächer als erwartet aus, was den Inflationsdruck mindern könnte. Ein separater Bericht zeigte, dass die Einzelhandelsumsätze im Oktober stagnierten. Die Veröffentlichung der Daten hatte sich wegen eines vorangegangenen "Shutdowns" der US-Regierung verzögert.
"Die Dürre bei den Arbeitsmarktdaten ist vorbei, aber die Daten zeigen, dass der Arbeitsmarkt im Grunde seit April brachgelegen hat", sagte Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management. Die eher auf eine lockere Geldpolitik ausgerichteten Mitglieder der Fed dürften sich durch die gestiegene Arbeitslosenquote bestätigt fühlen. "Eine Zinssenkung im Januar ist vielleicht nicht wahrscheinlich, aber eine Senkung im März kann nicht ausgeschlossen werden", sagte Jacobsen. Vergangene Woche hatte die US-Notenbank Fed angesichts des schwächelnden Arbeitsmarkts die Zinsen zum dritten Mal in Folge gesenkt.
Im Blick hatten Börsianer auch die Friedensgespräche in Berlin. Nachdem die USA angeboten hatten, für die Ukraine Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild der Nato zu übernehmen und Unterhändler Fortschritte bei den Gesprächen zur Beendigung des Ukrainekrieges bekanntgaben, gerieten Rüstungswerte unter Druck. Mit einem Minus von 4,5 Prozent war Rheinmetall(RHMG.DE) der mit Abstand schwächste Dax-Wert. Die Aktie, die seit Beginn des Ukraine-Kriegs massiv zugelegt hat, gerate auf hohem Niveau zunehmend unter Druck, da ein Ende des Konflikts die Rüstungsaufträge dämpfen könnte, erläuterte Frank Sohlleder, Analyst bei ActivTrades. Der Panzergetriebe-Hersteller Renk(R3NK.DE) und der Rüstungszulieferer Hensoldt(HAGG.DE) verbilligten sich ähnlich stark. Ein breiter gefasster europäischer Branchenindex(.SXPARO) büßte 1,8 Prozent ein.
Die Aussicht auf einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland drückte auch den Ölpreis. Die Nordseesorte Brent(LCOc1) verbilligte sich um mehr als zwei Prozent auf 59,21 Dollar je Barrel. Analysten der Bank ANZ zufolge stieg die Erwartung, dass Sanktionen gegen russische Ölfirmen gelockert werden könnten. Dies würde das Angebot auf einem bereits gut versorgten Markt erhöhen. Zudem belasteten die zuletzt schwachen Konjunkturdaten aus China die Nachfrageaussichten.
Die gesunkenen Ölpreise machten Energiekonzernen(.SXEP) zu schaffen, sorgten aber zugleich für Antrieb bei Fluggesellschaften. Die Titel von Lufthansa(LHAG.DE) zogen um ein Prozent an, EasyJet(EZJ.L) sogar um drei Prozent.
Auch die Sorge über die hohen Bewertungen im Technologiesektor trieb Marktteilnehmer erneut um. Die Schwergewichte ASML(ASML.AS) und SAP(SAPG.DE) gaben zeitweise jeweils rund zwei Prozent nach. IG-Chefmarktanalyst Christian Henke sprach von neuen Sorgen über ein Platzen der KI-Blase.
(Bericht von Stefanie Geiger und Olaf Brenner, Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)