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16.09.25

17:13

Reuters

FOKUS 2-Börsen in Europa geben vor Fed-Entscheid nach

  • Anleger vor US-Zinsentscheid nervös
  • Erwartete Zinssenkung setzt Dollar zu
  • Banken und Versicherer unter Druck
  • Gold auf frischem Rekordhoch

(Neu: Europäische Schlusskurse)


Frankfurt, 16. Sep (Reuters) - Vor dem US-Zinsentscheid am Mittwoch haben die europäischen Aktienmärkte auf breiter Front nachgegeben. Der deutsche Leitindex Dax(.GDAXI) verlor knapp 1,8 Prozent auf 23.329 Punkte. Der EuroStoxx50(.STOXX50E) gab 1,2 Prozent auf 5372 Zähler nach. In New York notierten der S&P500, Dow Jones und der Nasdaq-Index ebenfalls im Minus, allerdings nur leicht.

Auf beiden Seiten des Atlantiks trieb Börsianer vor allem die künftige Zinsentwicklung um. Es gilt als ausgemachte Sache, dass die US-Notenbank Fed am Mittwoch eine Zinssenkung um einen viertel Prozentpunkt verkünden wird. Dagegen wurde in Europa Analysten zufolge nicht mit einem schnellen Zinsschritt gerechnet. "Den Märkten wird wahrscheinlich klar, dass es keine weiteren Zinssenkungen durch die EZB geben wird, und das macht die Erwartungen, dass die Fed ihren Lockerungskurs wieder aufnimmt, wett", sagte James Rossiter, Stratege bei TD Securities in London. An den Finanzmärkten wird derzeit nur noch eine 40-prozentige Chance eingepreist, dass die EZB die Zinsen bis Juni 2026 um 25 Basispunkte senkt. Vergangene Woche wurde die Wahrscheinlichkeit noch bei etwa 50 Prozent gesehen.

BANKEN UND VERSICHERUNGEN UNTER DRUCK

Auf den Verkaufszetteln der Anleger standen vor allem Finanztitel. Die zinssensitiven europäischen Branchenindizes von Banken(.SX7E) und Versicherern(.SXIP) gaben über zwei Prozent nach. Investoren zogen Analysten zufolge vor der Entscheidung der US-Notenbank zur Geldpolitik die Köpfe ein. Die Titel der Deutschen Bank(DBKGn.DE) und der Commerzbank(CBKG.DE) gaben 3,5 beziehungsweise vier Prozent nach.

Im MDax legten Thyssenkrupp(TKAG.DE) um gut vier Prozent zu, nachdem das Unternehmen vom indischen Konkurrenten Jindal Steel International überraschend eine Übernahmeofferte für seine Stahltochter Thyssenkrupp Steel Europe erhalten hatte.

ProSiebenSat.1(SMGn.DE) verloren 2,5 Prozent an Wert, nachdem der TV-Konzern seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für 2025 zurückgenommen hatte.

Die Zinssenkungswetten verstärkten auch den Druck auf den Dollar, der zum Euro auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Monaten fiel. Zum Euro sank er auf 1,1849 Dollar. Mittlerweile wird am Markt auf eine ganze Reihe von Zinssenkungen der Fed gewettet. Auch eine deutliche Senkung um 50 Basispunkte schon am Mittwoch gilt als nicht ausgeschlossen. Im weiteren Jahresverlauf erwarten Marktteilnehmer eine Senkung um durchschnittlich 67 Basispunkte.

Die Zinsspekulationen und der schwächere Dollar trieben dagegen den Goldpreis(XAU=) auf eine neue Höchstmarke. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 3685 Dollar je Feinunze. "Die Stimmung ist sehr optimistisch", sagte Capital.com-Analyst Kyle Rodda. "Die Aussichten für Gold bleiben kurz- bis mittelfristig gut." Gold hat in diesem Jahr rund 40 Prozent zugelegt, nach einem Plus von 27 Prozent im Jahr 2024.


(Bericht von Stefanie Geiger und Olaf Brenner. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)