29.12.25
18:53
Reuters
FOKUS 3-Wall Street unter Druck - Platin & Co verlieren zweistellig
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Warten auf Fed-Protokolle am Dienstag und Jobdaten am Mittwoch
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Rüstungssektor nach Ukraine-Gesprächen schwächer - Öl rückt vor
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Silber nach Sprung über 80 Dollar mit Gewinnmitnahmen
(Neu: Aktuelle Kurse, Metalle, Öl)
New York, 29. Dez (Reuters) - Gewinnmitnahmen bei Technologie- und Bergbauwerten haben am Montag für schlechte Laune an den US-Börsen gesorgt. Alle drei großen Indizes lagen im Verlauf jeweils rund ein halbes Prozent im Minus. Der Dow-Jones-Index(.DJI) der Standardwerte notierte bei 48.512 Zählern, der breiter gefasste S&P 500 bei 6905 und der Index der Technologiebörse Nasdaq(.IXIC) bei 23.461 Stellen.
Nach unten zogen die Börsenbarometer unter anderem Schwergewichte wie Nvidia(NVDA.O), die nach Gewinnen in der vergangenen Woche um 1,7 Prozent nachgaben. Die Rally bei den Edelmetallen wie Silber und Platin fand vorerst ein spektakuläres Ende.
"Dies ist nicht der Anfang vom Ende der Dominanz der Tech-Werte - letztlich wird sich der Rückgang bei den Aktienpreisen als Kaufgelegenheit erweisen", sagte Hank Smith vom Vermögensverwalter Haverford Trust. "Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die führenden Tech-Namen, Tesla ausgenommen, keine überhöhten Bewertungen aufweisen, wenn man ihr Wachstumstempo und Geschäftsmodell sowie ihre finanzielle Stärke berücksichtigt." Tesla-Aktien lagen am Montag 2,3 Prozent tiefer.
Nun warten Börsianer auf das am Dienstag anstehende Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank. Die Fed hatte Anfang des Monats die Zinsen gesenkt und nur eine weitere Senkung für das kommende Jahr in Aussicht gestellt, während Händler mindestens zwei weitere einpreisen. Aus den Mitschriften erhoffen sie sich frische Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs der Währungshüter.
WEIHNACHTSRALLY AM METALLMARKT GEHT ZU ENDE
Am Mittwoch folgen die wöchentlichen Zahlen zu den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenhilfe. Experten mahnten jedoch zur Vorsicht. "Angesichts der üblichen Schwierigkeiten bei der saisonalen Bereinigung wöchentlicher Daten rund um die Feiertage raten wir davon ab, auf größere Ausschläge in den Antragszahlen in die eine oder andere Richtung überzureagieren", schrieben die Analysten der Deutschen Bank.
Bei den Einzelwerten außerhalb des Technologiesektors gerieten die Aktien der Silber- und Goldproduzenten unter Druck. Newmont(NEM.N) etwa rutschten um rund sechs Prozent ab. Nach dem ersten Sprung des Silberkurses(XAG=) über die 80-Dollar-Marke ist die Rally am Metallmarkt vorerst beendet. Silber verteuerte sich im frühen Handel zunächst zwar um bis zu 5,7 Prozent auf das Allzeithoch von 83,62 Dollar je Feinunze. Danach drehte der Kurs aber und brach um knapp zehn Prozent ein. Platin(XPT=) sackte um 15 Prozent ab und Palladium um 16 Prozent. Gold(XAU=) verbilligte sich um 4,5 Prozent auf 4330 Dollar. Laut Ricardo Evangelista von ActivTrades nahmen Anleger Gewinne mit, um ihre Bücher für 2025 zu schließen. Auf die als sicherer Hafen geltende Anlageklasse drückten zudem Spekulationen auf einen baldigen Durchbruch bei den Verhandlungen rund um den Ukraine-Krieg.
Die Unsicherheit in der Weltpolitik stützte indes die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent(LCOc1) und die US-Sorte WTI(CLc1) verteuerten sich um je rund zwei Prozent auf 61,83 beziehungsweise 58,01 Dollar je Fass (159 Liter). US-Präsident Donald Trump und das ukrainische Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj haben sich nach ihrem Treffen in Florida zwar zuversichtlich über die Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg gezeigt. Allerdings gebe es noch ein oder zwei schwierige Fragen. "Auch im Nahen Osten war es zuletzt unruhig", sagte Yang An, Analyst beim Broker Haitong, mit Blick auf die jüngsten saudischen Luftangriffe im Jemen. "Das dürfte Sorgen über mögliche Lieferengpässe anheizen."
(Bericht von Karen Brettell, geschrieben von Sanne Schimanski und Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)