18.12.25
17:31
Reuters
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Moderate US-Inflation nährt Hoffnung auf Zinssenkung der Fed
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EZB tastet Schlüsselsatz nicht an
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Spekulation auf weitere Russland-Sanktionen treibt Ölpreis
(Neu: Wall Street, Xetra-Schlusskurse, US-Daten, EZB-Zinsentscheid, BoE-Zinsentscheid, Pfund, Birkenstock, Currys)
| Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Die Erwartung eines |
| beschleunigten Wachstums der USA hat Anleger am Donnerstag zum |
| Kauf von Aktien ermuntert. Dax(.GDAXI) und |
| EuroStoxx50(.STOXX50E) stiegen bis zum Abend um jeweils etwa ein |
| Prozent auf 24.199,50 Zähler beziehungsweise 5741,71 Punkte. An |
| der Wall Street legte der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) |
| zeitweise ähnlich stark zu. |
Der maßgebliche Stimmungsaufheller war die überraschend geringe US-Inflation. Sie stieg im November um 2,7 Prozent und nährte Spekulationen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. "Einige werden die Daten als unzuverlässiger als üblich kritisieren", sagte Anlagestratege Brian Jacobsen vom Vermögensverwalter Annex. "Sie tun dies aber auf eigenes Risiko." Andere Indikatoren wie Mieten oder Gebrauchtwagenpreise signalisierten ebenfalls einen nachlassenden Preisdruck. Die Zahlen für November waren durch den zeitweiligen US-Verwaltungsstillstand verzerrt.
Die Bank von England (BoE) reagierte am Donnerstag auf die gesunkene Teuerungsrate in Großbritannien und senkte den Leitzins auf 3,75 Prozent. Der Kurs des Pfund Sterling(GBP=) stieg dennoch auf bis zu 1,3446 Dollar. Anlagestratege Neil Wilson vom Brokerhaus Saxo Markets verwies auf die knappe Entscheidung von fünf zu vier Stimmen für eine Lockerung der Geldpolitik. Einige der Notenbanker befürchteten offenbar, dass die Inflation sich als hartnäckig erweisen könnte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ ihren Leitzins dagegen wie erwartet bei zwei Prozent. Der Schlüsselsatz werde wohl das gesamte kommende Jahr auf diesem Niveau verharren, prognostizierte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Der hartnäckige Anstieg der Dienstleistungspreise macht weiteren geldpolitischen Lockerungen vorerst einen Strich durch die Rechnung."
Am Rohstoffmarkt deckten sich Anleger wieder mit Erdöl ein. Die Sorte Brent(LCOc1) aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 1,7 Prozent auf 60,67 Dollar je Barrel (159 Liter). Einem Medienbericht zufolge planen die USA neue Sanktionen gegen Russland, sollte sich das Land in den Verhandlungen um einen Frieden in der Ukraine nicht bewegen. Ein weiterer Preistreiber war die US-Blockade sanktionierter Öltanker, die Venezuela anlaufen oder verlassen.
Bei den deutschen Aktienwerten verbuchte Douglas(DOUn.DE) mit einem Minus von fast vier Prozent den größten Tagesverlust seit einem Dreivierteljahr. Mangelnde Kauflaune der Verbraucher und Rabattschlachten trüben den Ausblick für das Geschäftsjahr 2025/2026 der Parfümeriekette.
An der Wall Street fielen die Titel von Birkenstock(BIRK.N) um fast neun Prozent, nachdem der deutsche Schuhfabrikant ebenfalls einen enttäuschenden Ausblick geliefert hatte. Unter anderem belasten der schwache Dollar und die US-Einfuhrzölle das Ergebnis. Operativ sei das Unternehmen aber solide, betonte Analyst Maximilian Wienke vom Online-Broker eToro.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Currys(CURY.L), die in London 7,5 Prozent zulegten. Der Elektronikhändler hat seinen Gewinn in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2025/2026 mehr als verdoppelt.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
18.12.25
17:31
Reuters
(Neu: Wall Street, Xetra-Schlusskurse, US-Daten, EZB-Zinsentscheid, BoE-Zinsentscheid, Pfund, Birkenstock, Currys)
Frankfurt, 18. Dez (Reuters) - Die Erwartung eines beschleunigten Wachstums der USA hat Anleger am Donnerstag zum Kauf von Aktien ermuntert. Dax(.GDAXI) und EuroStoxx50(.STOXX50E) stiegen bis zum Abend um jeweils etwa ein Prozent auf 24.199,50 Zähler beziehungsweise 5741,71 Punkte. An der Wall Street legte der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) zeitweise ähnlich stark zu.
Der maßgebliche Stimmungsaufheller war die überraschend geringe US-Inflation. Sie stieg im November um 2,7 Prozent und nährte Spekulationen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed. "Einige werden die Daten als unzuverlässiger als üblich kritisieren", sagte Anlagestratege Brian Jacobsen vom Vermögensverwalter Annex. "Sie tun dies aber auf eigenes Risiko." Andere Indikatoren wie Mieten oder Gebrauchtwagenpreise signalisierten ebenfalls einen nachlassenden Preisdruck. Die Zahlen für November waren durch den zeitweiligen US-Verwaltungsstillstand verzerrt.
Die Bank von England (BoE) reagierte am Donnerstag auf die gesunkene Teuerungsrate in Großbritannien und senkte den Leitzins auf 3,75 Prozent. Der Kurs des Pfund Sterling(GBP=) stieg dennoch auf bis zu 1,3446 Dollar. Anlagestratege Neil Wilson vom Brokerhaus Saxo Markets verwies auf die knappe Entscheidung von fünf zu vier Stimmen für eine Lockerung der Geldpolitik. Einige der Notenbanker befürchteten offenbar, dass die Inflation sich als hartnäckig erweisen könnte.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ ihren Leitzins dagegen wie erwartet bei zwei Prozent. Der Schlüsselsatz werde wohl das gesamte kommende Jahr auf diesem Niveau verharren, prognostizierte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. "Der hartnäckige Anstieg der Dienstleistungspreise macht weiteren geldpolitischen Lockerungen vorerst einen Strich durch die Rechnung."
Am Rohstoffmarkt deckten sich Anleger wieder mit Erdöl ein. Die Sorte Brent(LCOc1) aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 1,7 Prozent auf 60,67 Dollar je Barrel (159 Liter). Einem Medienbericht zufolge planen die USA neue Sanktionen gegen Russland, sollte sich das Land in den Verhandlungen um einen Frieden in der Ukraine nicht bewegen. Ein weiterer Preistreiber war die US-Blockade sanktionierter Öltanker, die Venezuela anlaufen oder verlassen.
Bei den deutschen Aktienwerten verbuchte Douglas(DOUn.DE) mit einem Minus von fast vier Prozent den größten Tagesverlust seit einem Dreivierteljahr. Mangelnde Kauflaune der Verbraucher und Rabattschlachten trüben den Ausblick für das Geschäftsjahr 2025/2026 der Parfümeriekette.
An der Wall Street fielen die Titel von Birkenstock(BIRK.N) um fast neun Prozent, nachdem der deutsche Schuhfabrikant ebenfalls einen enttäuschenden Ausblick geliefert hatte. Unter anderem belasten der schwache Dollar und die US-Einfuhrzölle das Ergebnis. Operativ sei das Unternehmen aber solide, betonte Analyst Maximilian Wienke vom Online-Broker eToro.
Gefragt waren dagegen die Papiere von Currys(CURY.L), die in London 7,5 Prozent zulegten. Der Elektronikhändler hat seinen Gewinn in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2025/2026 mehr als verdoppelt.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)