17.11.25
17:41
Reuters
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| Dax verharrt weiter unter der 24.000er Marke |
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| Hoffen auf Impulse durch US-Wirtschaftsdaten |
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| Bitcoin zeitweise unter 93.000 Dollar |
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| Anleger greifen bei Saab und WPP zu | |
| (Neu: Xetra-Schlussekurse, Wall Street, Analysten) | |
| Frankfurt, 17. Nov (Reuters) - Vor der Veröffentlichung | |
| wichtiger Wirtschaftsdaten in den USA sind die Anleger an den | |
| europäischen Aktienmärkten in Deckung gegangen. Der Dax(.GDAXI) | |
| gab am Montag 1,2 Prozent auf 23.590 Punkte nach. Der | |
| EuroStoxx50(.STOXX50E) rutschte 0,9 Prozent auf 5640 Zähler ab. | |
| "Sah es heute Morgen noch danach aus, als könnte eine Erholung | |
| wieder für den Sprung über die 24.000er Marke reichen, muss sich | |
| der Index nun wieder mit der immer wichtiger werdenden | |
| Unterstützungszone zwischen 23.500 und 23.600 Punkten | |
| beschäftigen", sagte Christine Romar, Head of Europe CMC | |
| Markets. Analysten blicken diesbezüglich vor allem in Richtung | |
| USA. "Ein wesentlicher Grund für die allgemeine Zurückhaltung | |
| liegt in der Neujustierung der Erwartungen an die Federal | |
| Reserve", sagte Frank Sohlleder, Analyst beim Broker | |
| ActivTrades. Die Mehrheit der Marktteilnehmer gehe nicht mehr | |
| von einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember | |
| aus. | |
Mit Spannung fieberten Börsianer nach Ende des längsten Shutdowns in der US-Geschichte überfälligen Wirtschaftsdaten aus den USA entgegen. Aufgrund des teilweisen Regierungsstillstands fielen in den vergangenen Wochen offizielle US-Daten aus. "Vor allem die Federal Reserve fliegt seit Wochen ohne Kompass, was die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage erschwert", konstatierte IG-Analyst Christian Henke. "Daher dürfte es nicht verwundern, dass viele Anleger jenseits des Atlantiks sich Sorgen machen."
Die allgemeine Risikoscheu machte sich auch am Kryptomarkt bemerkbar. Die umsatzstärkste Cyber-Devise Bitcoin(BTC=) fiel vorübergehend unter die Marke von 93.000 Dollar. Damit schmolzen die Kursgewinne in diesem Jahr seit dem Allzeithoch vom Oktober von 126.223 Dollar weiter zusammen. "Die anhaltende Zinsunsicherheit wirkt wie ein Hemmschuh für den Kryptomarkt", sagte Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus. "Solange klare Signale für Zinssenkungen in den USA ausbleiben, dürfte die Risikobereitschaft der Anleger gedeckelt bleiben."
Impulse könnte die am Donnerstag anstehende Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für September liefern. Bereits im Tagesverlauf stehen zudem Zahlen zu den US-Bauausgaben an. Die Daten könnten erhebliche Schwankungen an den Märkten auslösen, warnte David Morrison, Analyst bei Trade Nation. Die Qualität sei ungewiss, da die Erhebung unterbrochen worden sei, als die US-Regierung mehr als einen Monat lang stillstand.
Gegen den Trend stemmten sich einige Einzelwerte mit zum Teil kräftigen Kursgewinnen. Ein Milliardenauftrag aus Kolumbien zur Lieferung von 17 Gripen-Kampfjets bescherte dem schwedischen Rüstungskonzern Saab(SAABb.ST) ein Kursplus von bis zu acht Prozent. Der Auftrag stärke die Fähigkeit von Saab, strategische internationale Chancen in verbindliche Verträge umzuwandeln, konstatierte der finnische Broker Inderes.
Ein Medienbericht über eine mögliche Übernahme trieb die Aktien des britischen Werbekonzerns WPP(WPP.L) um elf Prozent nach oben. Der französische Rivale Havas sowie die Finanzinvestoren Apollo und KKR hätten Interesse an einer Übernahme bekundet, berichtete die Zeitung "The Times" unter Berufung auf Insider. Die Aktien von WPP sind seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gefallen, was die Marktbewertung auf rund drei Milliarden Pfund gedrückt hat.
Unterdessen kletterten auch die Anteilsscheine von Siemens Energy(ENR1n.DE) weiter nach oben. Nach dem Kurssprung von 9,4 Prozent vom Freitag lagen die Titel mit einem Kursplus von bis zu 3,4 Prozent erneut im Dax vorn. Mehrere Banken setzten das Kursziel für den Energietechnikkonzern nach oben. Santander stufte die Aktie einem Händler zufolge auf "Outperform" von zuvor "Neutral" hoch. Am Freitag hatte die Aktie beflügelt, dass Siemens Energy erstmals seit vier Jahren wieder eine Dividende zahlen will.
(Bericht von Stefanie Geiger und Philipp Krach, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)
17.11.25
17:41
Reuters
Frankfurt, 17. Nov (Reuters) - Vor der Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten in den USA sind die Anleger an den europäischen Aktienmärkten in Deckung gegangen. Der Dax(.GDAXI) gab am Montag 1,2 Prozent auf 23.590 Punkte nach. Der EuroStoxx50(.STOXX50E) rutschte 0,9 Prozent auf 5640 Zähler ab.
"Sah es heute Morgen noch danach aus, als könnte eine Erholung wieder für den Sprung über die 24.000er Marke reichen, muss sich der Index nun wieder mit der immer wichtiger werdenden Unterstützungszone zwischen 23.500 und 23.600 Punkten beschäftigen", sagte Christine Romar, Head of Europe CMC Markets. Analysten blicken diesbezüglich vor allem in Richtung USA. "Ein wesentlicher Grund für die allgemeine Zurückhaltung liegt in der Neujustierung der Erwartungen an die Federal Reserve", sagte Frank Sohlleder, Analyst beim Broker ActivTrades. Die Mehrheit der Marktteilnehmer gehe nicht mehr von einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember aus.
Mit Spannung fieberten Börsianer nach Ende des längsten Shutdowns in der US-Geschichte überfälligen Wirtschaftsdaten aus den USA entgegen. Aufgrund des teilweisen Regierungsstillstands fielen in den vergangenen Wochen offizielle US-Daten aus. "Vor allem die Federal Reserve fliegt seit Wochen ohne Kompass, was die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage erschwert", konstatierte IG-Analyst Christian Henke. "Daher dürfte es nicht verwundern, dass viele Anleger jenseits des Atlantiks sich Sorgen machen."
Die allgemeine Risikoscheu machte sich auch am Kryptomarkt bemerkbar. Die umsatzstärkste Cyber-Devise Bitcoin(BTC=) fiel vorübergehend unter die Marke von 93.000 Dollar. Damit schmolzen die Kursgewinne in diesem Jahr seit dem Allzeithoch vom Oktober von 126.223 Dollar weiter zusammen. "Die anhaltende Zinsunsicherheit wirkt wie ein Hemmschuh für den Kryptomarkt", sagte Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus. "Solange klare Signale für Zinssenkungen in den USA ausbleiben, dürfte die Risikobereitschaft der Anleger gedeckelt bleiben."
Impulse könnte die am Donnerstag anstehende Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für September liefern. Bereits im Tagesverlauf stehen zudem Zahlen zu den US-Bauausgaben an. Die Daten könnten erhebliche Schwankungen an den Märkten auslösen, warnte David Morrison, Analyst bei Trade Nation. Die Qualität sei ungewiss, da die Erhebung unterbrochen worden sei, als die US-Regierung mehr als einen Monat lang stillstand.
Gegen den Trend stemmten sich einige Einzelwerte mit zum Teil kräftigen Kursgewinnen. Ein Milliardenauftrag aus Kolumbien zur Lieferung von 17 Gripen-Kampfjets bescherte dem schwedischen Rüstungskonzern Saab(SAABb.ST) ein Kursplus von bis zu acht Prozent. Der Auftrag stärke die Fähigkeit von Saab, strategische internationale Chancen in verbindliche Verträge umzuwandeln, konstatierte der finnische Broker Inderes.
Ein Medienbericht über eine mögliche Übernahme trieb die Aktien des britischen Werbekonzerns WPP(WPP.L) um elf Prozent nach oben. Der französische Rivale Havas sowie die Finanzinvestoren Apollo und KKR hätten Interesse an einer Übernahme bekundet, berichtete die Zeitung "The Times" unter Berufung auf Insider. Die Aktien von WPP sind seit Jahresbeginn um mehr als 60 Prozent gefallen, was die Marktbewertung auf rund drei Milliarden Pfund gedrückt hat.
Unterdessen kletterten auch die Anteilsscheine von Siemens Energy(ENR1n.DE) weiter nach oben. Nach dem Kurssprung von 9,4 Prozent vom Freitag lagen die Titel mit einem Kursplus von bis zu 3,4 Prozent erneut im Dax vorn. Mehrere Banken setzten das Kursziel für den Energietechnikkonzern nach oben. Santander stufte die Aktie einem Händler zufolge auf "Outperform" von zuvor "Neutral" hoch. Am Freitag hatte die Aktie beflügelt, dass Siemens Energy erstmals seit vier Jahren wieder eine Dividende zahlen will.
(Bericht von Stefanie Geiger und Philipp Krach, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)