25.06.24
09:53
Reuters
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Merck bricht nach Studienabbruch ein, Airbus nach Zielsenkung
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Chipwerte leiden unter Ausverkauf bei Nvidia
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Anleiheninvestoren warten auf US-Inflationsdaten am Freitag
| (Neu: europäische Börsen) |
| Berlin, 25. Jun (Reuters) - Enttäuschende |
| Unternehmensnachrichten von Merck (MRCG.DE) und Airbus (AIRG.DE) |
| haben an den europäischen Aktienmärkten für lange Gesichter |
| gesorgt. Der Dax (.GDAXI) verlor am Dienstagvormittag 1,2 |
| Prozent auf 18.101 Punkte, der EuroStoxx50(.STOXX50E) gab 0,6 |
| Prozent auf 4921 Zähler nach. "Der DAX hat sich zuletzt zwar |
| relativ stark von der Wall Street abgekoppelt", sagte Thomas |
| Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC |
| Partners. "Dennoch führt eine schwache Wall Street auch |
| hierzulande eher zu Vorsicht als zu Optimismus." |
Am Devisen- und Anleihenmarkt bewegten sich die Kurse kaum. (EUR=) (GBP=) (FGBLc1) Anleger erhoffen sich Impulse von den US-Inflationsdaten, die am Freitag vorgelegt werden. Der PCE-Preisindex gilt als das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß. Von den Daten erhoffen sich Anleger Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinssenkung der Fed.
Für Aufsehen dürften zudem die Wahlen in Frankreich am Sonntag und die erste Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden im US-Präsidentschaftswahlkampf am Donnerstag sorgen, schrieb Volkmar Baur von der Commerzbank. "Ein signifikanter Patzer auf der einen oder anderen Seite könnte Auswirkungen auf die Umfragen haben - und der Devisenmarkt wird ganz genau hinschauen."
Mit einem Abschlag von bis zu 10,8 Prozent wurden die Merck-Aktien gehandelt. Bei der Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments muss der Darmstädter Pharmakonzern erneut einen Rückschlag verkraften. Das Unternehmen stoppte eine Studie in der entscheidenden klinischen Phase 3 für sein Krebsmedikament Xevinapant, weil das Medikament nicht wie erhofft wirkte. Ein Händler sagte, es seien zwar schwache Ergebnisse bei dem Medikament erwartet worden, aber ein Abbruch in diesem Entwicklungsstadium komme doch überraschend.
Ebenfalls kräftig abwärts ging es für Airbus. Die Aktien verloren bis zu 11,4 Prozent. Das Unternehmen muss wegen Problemen bei den beiden Triebwerkslieferanten für das Kurzstreckenmodell A320 Abstriche bei seinen Zielen machen und verschob auch das Ziel, 75 Flugzeuge dieser Modellfamilie im Monat zu bauen, um ein Jahr auf 2027. Das alles dürfte auch das Ergebnis in diesem Jahr schmälern.
Die Aktien des Triebwerksbauers MTU (MTXGn.DE), der an den Antrieben für die Maschinen beteiligt ist, gaben bis zu 7,9 Prozent nach. In den USA wurden die Papiere der Triebwerkslieferanten Pratt & Whitney (RTX.N) und von General Electric (GE.N) ebenfalls schwächer erwartet. Die Titel des GE-Partners Safran (SAF.PA) verloren bis zu 4,8 Prozent.
Auf die Stimmung drückte auch der Ausverkauf bei Nvidia, der die Aktien von Chipausrüstern wie Elmos Semiconductor (ELGG.DE) oder ASML (ASML.AS) und des Chipherstellers Infineon (IFXGn.DE) nach unten zog. Binnen weniger Tage fielen die Aktien des US-KI-Vorreiters (NVDA.O) um 13 Prozent. Hunderte Milliarden Dollar Börsenwert sind weg. "Um die Dinge aber im Kontext zu sehen, sind die Aktien von Nvidia immer noch auf Sicht von zwölf Monaten um 190 Prozent im Plus, und deswegen ist es kein Wunder, wenn einige Investoren Gewinne mitnehmen", sagte Derren Nathan, Aktienexperte beim Brokerhaus Hargreaves Lansdown.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)
25.06.24
09:53
Reuters
Merck bricht nach Studienabbruch ein, Airbus nach Zielsenkung
Chipwerte leiden unter Ausverkauf bei Nvidia
Anleiheninvestoren warten auf US-Inflationsdaten am Freitag
Berlin, 25. Jun (Reuters) - Enttäuschende Unternehmensnachrichten von Merck (MRCG.DE) und Airbus (AIRG.DE) haben an den europäischen Aktienmärkten für lange Gesichter gesorgt. Der Dax (.GDAXI) verlor am Dienstagvormittag 1,2 Prozent auf 18.101 Punkte, der EuroStoxx50(.STOXX50E) gab 0,6 Prozent auf 4921 Zähler nach. "Der DAX hat sich zuletzt zwar relativ stark von der Wall Street abgekoppelt", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners. "Dennoch führt eine schwache Wall Street auch hierzulande eher zu Vorsicht als zu Optimismus."
Am Devisen- und Anleihenmarkt bewegten sich die Kurse kaum. (EUR=) (GBP=) (FGBLc1) Anleger erhoffen sich Impulse von den US-Inflationsdaten, die am Freitag vorgelegt werden. Der PCE-Preisindex gilt als das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß. Von den Daten erhoffen sich Anleger Hinweise auf den Zeitpunkt einer Zinssenkung der Fed.
Für Aufsehen dürften zudem die Wahlen in Frankreich am Sonntag und die erste Debatte zwischen Donald Trump und Joe Biden im US-Präsidentschaftswahlkampf am Donnerstag sorgen, schrieb Volkmar Baur von der Commerzbank. "Ein signifikanter Patzer auf der einen oder anderen Seite könnte Auswirkungen auf die Umfragen haben - und der Devisenmarkt wird ganz genau hinschauen."
Mit einem Abschlag von bis zu 10,8 Prozent wurden die Merck-Aktien gehandelt. Bei der Entwicklung eines neuen Krebsmedikaments muss der Darmstädter Pharmakonzern erneut einen Rückschlag verkraften. Das Unternehmen stoppte eine Studie in der entscheidenden klinischen Phase 3 für sein Krebsmedikament Xevinapant, weil das Medikament nicht wie erhofft wirkte. Ein Händler sagte, es seien zwar schwache Ergebnisse bei dem Medikament erwartet worden, aber ein Abbruch in diesem Entwicklungsstadium komme doch überraschend.
Ebenfalls kräftig abwärts ging es für Airbus. Die Aktien verloren bis zu 11,4 Prozent. Das Unternehmen muss wegen Problemen bei den beiden Triebwerkslieferanten für das Kurzstreckenmodell A320 Abstriche bei seinen Zielen machen und verschob auch das Ziel, 75 Flugzeuge dieser Modellfamilie im Monat zu bauen, um ein Jahr auf 2027. Das alles dürfte auch das Ergebnis in diesem Jahr schmälern.
Die Aktien des Triebwerksbauers MTU (MTXGn.DE), der an den Antrieben für die Maschinen beteiligt ist, gaben bis zu 7,9 Prozent nach. In den USA wurden die Papiere der Triebwerkslieferanten Pratt & Whitney (RTX.N) und von General Electric (GE.N) ebenfalls schwächer erwartet. Die Titel des GE-Partners Safran (SAF.PA) verloren bis zu 4,8 Prozent.
Auf die Stimmung drückte auch der Ausverkauf bei Nvidia, der die Aktien von Chipausrüstern wie Elmos Semiconductor (ELGG.DE) oder ASML (ASML.AS) und des Chipherstellers Infineon (IFXGn.DE) nach unten zog. Binnen weniger Tage fielen die Aktien des US-KI-Vorreiters (NVDA.O) um 13 Prozent. Hunderte Milliarden Dollar Börsenwert sind weg. "Um die Dinge aber im Kontext zu sehen, sind die Aktien von Nvidia immer noch auf Sicht von zwölf Monaten um 190 Prozent im Plus, und deswegen ist es kein Wunder, wenn einige Investoren Gewinne mitnehmen", sagte Derren Nathan, Aktienexperte beim Brokerhaus Hargreaves Lansdown.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)