15.02.23
10:31
Reuters
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Dax stabil
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Strategen: "US-Inflationsdaten nicht Fisch, nicht Fleisch"
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US-Einzelhandelsdaten und Lagarde-Rede im Fokus
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Lufthansa fallen nach IT-Panne
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Barclays nach Gewinneinbruch im Abseits
(Neu: Europäische Börsen, Lufthansa, Pfund, Barclays, Carrefour, Kering)
| Frankfurt, 15. Feb (Reuters) - Europas Börsen haben sich |
| zur Wochenmitte weiter stabilisiert. Der Dax(.GDAXI) stand am |
| Mittwochvormittag 0,3 Prozent höher bei 15.430 Punkten, der |
| EuroStoxx50(.STOXX50E) notierte 0,6 Prozent im Plus bei 4263 |
| Zählern. Schwelende Zinssorgen verhinderten allerdings größere |
| Kursgewinne. Es herrsche Ratlosigkeit am Markt, wie die |
| Zentralbanken wohl auf den überraschend moderaten Rückgang der |
| Inflationsrate in den USA reagieren werden, sagte Frank |
| Sohlleder, Marktanalyst beim Handelshaus ActivTrades. "Die |
| Inflation ist zwar weiter hoch, aber das Ansteigen der Inflation |
| ist eben nicht so hoch, als dass es besorgniserregend wäre." |
Dennoch erweise sie sich als zu hartnäckig, um bereits das Ende des Zinserhöhungszyklus auszurufen, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. Angesichts der gestiegenen Zinserwartungen sei "die Stabilität am deutschen Aktienmarkt beeindruckend", ergänzte er.
PFUND NACH BRITISCHEN INFLATIONSZAHLEN UNTER DRUCK
Fest im Blick werden die Investoren die Zahlen zum US-Einzelhandelsumsatz im Januar am Nachmittag (14.30 Uhr MEZ) haben. Zudem steht kurz darauf eine Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Europaparlament in Straßburg an. Dabei dürften die hohen Inflationsraten im Euroraum und der weitere Zinskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus stehen.
Eine stärker als erwartet zurückgegangene Teuerungsrate in Großbritannien nahm indes Börsianern zufolge Handlungsdruck von der Bank of England. Am Geldmarkt stünden die Wetten momentan auf lediglich zwei weitere 25-Basispunkte-Anhebungen, mit einer Chance von 50 Prozent auf eine Zinssenkung zum Jahresende, sagte Stratege Matthew Ryan vom Finanzhaus Ebury. Das Pfund Sterling(GBP=) tauchte um bis zu 0,8 Prozent auf 1,2070 Dollar ab.
IT-PANNE UND STREIKS BELASTEN LUFTHANSA
Bevorstehende Streiks an mehreren deutschen Flughäfen und eine hauseigene IT-Panne brockten den Papieren von Deutsche Lufthansa(LHAG.DE) Kursverluste von bis zu 2,3 Prozent ein. Durch einen Ausfall der Computersysteme kam es zu Verspätungen und Ausfällen bei der Kranich-Airline. Der Flughafen Frankfurt wird den Flugbetrieb wegen des angekündigten Streiks von Boden- und Sicherheitspersonal am Freitag weitgehend einstellen.
Bei den deutschen Nebenwerten ging es für United Internet(UTDI.DE) rund vier Prozent aufwärts. Der Internet-Dienstleister will für rund 300 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen. Rund acht Prozent zulegen konnten die Aktien von Elmos Semiconductor(ELGG.DE). Der Dortmunder Chip-Hersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt.
BARCLAYS BRECHEN EIN - SUPERMARKTKETTEN ÜBERZEUGEN
Im britischen Bankensektor verdarb ein Gewinnrückgang von Barclays(BARC.L) den Anlegern die Laune. Die Papiere verloren an der Londoner Börse bis zu 8,9 Prozent und steuerten auf ihren schwärzesten Börsentag seit Februar 2022 zu. Eine Strafzahlung in den USA und schwache Geschäfte im Investmentbanking haben den Gewinn der britischen Großbank im vergangenen Jahr gedrückt. Aktien der Mitbewerber NatWest (NWG.L) und Lloyds(LLOY.L) fielen um bis zu Prozent, der Sektorindex(.FTNMX301010) gab rund zwei Prozent nach.
Im Konsumsektor konnten hingegen Carrefour(CARR.PA) und Ahold Delhaize(AD.AS) punkten, deren Aktien um acht und sechs Prozent stiegen. Die Supermarktketten aus Frankreich und den Niederlanden überzeugten mit ihrem Wachstum und einem optimistischen Ausblick. Aktien von Kering(PRTP.PA) machten anfängliche Verluste an der Pariser Börse wett und standen 1,7 Prozent höher. Trotz eines mauen Weihnachtsgeschäftes infolge der Corona-Maßnahmen in China hat der Gucci-Mutterkonzern im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen erzielt.
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| Füllstände europäischer Gasspeicher | https://tmsnrt.rs/3dozVdq |
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(Bericht von Anika Ross. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
15.02.23
10:31
Reuters
(Neu: Europäische Börsen, Lufthansa, Pfund, Barclays, Carrefour, Kering)
Frankfurt, 15. Feb (Reuters) - Europas Börsen haben sich zur Wochenmitte weiter stabilisiert. Der Dax(.GDAXI) stand am Mittwochvormittag 0,3 Prozent höher bei 15.430 Punkten, der EuroStoxx50(.STOXX50E) notierte 0,6 Prozent im Plus bei 4263 Zählern. Schwelende Zinssorgen verhinderten allerdings größere Kursgewinne. Es herrsche Ratlosigkeit am Markt, wie die Zentralbanken wohl auf den überraschend moderaten Rückgang der Inflationsrate in den USA reagieren werden, sagte Frank Sohlleder, Marktanalyst beim Handelshaus ActivTrades. "Die Inflation ist zwar weiter hoch, aber das Ansteigen der Inflation ist eben nicht so hoch, als dass es besorgniserregend wäre."
Dennoch erweise sie sich als zu hartnäckig, um bereits das Ende des Zinserhöhungszyklus auszurufen, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets. Angesichts der gestiegenen Zinserwartungen sei "die Stabilität am deutschen Aktienmarkt beeindruckend", ergänzte er.
Fest im Blick werden die Investoren die Zahlen zum US-Einzelhandelsumsatz im Januar am Nachmittag (14.30 Uhr MEZ) haben. Zudem steht kurz darauf eine Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Europaparlament in Straßburg an. Dabei dürften die hohen Inflationsraten im Euroraum und der weitere Zinskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) im Fokus stehen.
Eine stärker als erwartet zurückgegangene Teuerungsrate in Großbritannien nahm indes Börsianern zufolge Handlungsdruck von der Bank of England. Am Geldmarkt stünden die Wetten momentan auf lediglich zwei weitere 25-Basispunkte-Anhebungen, mit einer Chance von 50 Prozent auf eine Zinssenkung zum Jahresende, sagte Stratege Matthew Ryan vom Finanzhaus Ebury. Das Pfund Sterling(GBP=) tauchte um bis zu 0,8 Prozent auf 1,2070 Dollar ab.
Bevorstehende Streiks an mehreren deutschen Flughäfen und eine hauseigene IT-Panne brockten den Papieren von Deutsche Lufthansa(LHAG.DE) Kursverluste von bis zu 2,3 Prozent ein. Durch einen Ausfall der Computersysteme kam es zu Verspätungen und Ausfällen bei der Kranich-Airline. Der Flughafen Frankfurt wird den Flugbetrieb wegen des angekündigten Streiks von Boden- und Sicherheitspersonal am Freitag weitgehend einstellen.
Bei den deutschen Nebenwerten ging es für United Internet(UTDI.DE) rund vier Prozent aufwärts. Der Internet-Dienstleister will für rund 300 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen. Rund acht Prozent zulegen konnten die Aktien von Elmos Semiconductor(ELGG.DE). Der Dortmunder Chip-Hersteller hat im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis erzielt.
Im britischen Bankensektor verdarb ein Gewinnrückgang von Barclays(BARC.L) den Anlegern die Laune. Die Papiere verloren an der Londoner Börse bis zu 8,9 Prozent und steuerten auf ihren schwärzesten Börsentag seit Februar 2022 zu. Eine Strafzahlung in den USA und schwache Geschäfte im Investmentbanking haben den Gewinn der britischen Großbank im vergangenen Jahr gedrückt. Aktien der Mitbewerber NatWest (NWG.L) und Lloyds(LLOY.L) fielen um bis zu Prozent, der Sektorindex(.FTNMX301010) gab rund zwei Prozent nach.
Im Konsumsektor konnten hingegen Carrefour(CARR.PA) und Ahold Delhaize(AD.AS) punkten, deren Aktien um acht und sechs Prozent stiegen. Die Supermarktketten aus Frankreich und den Niederlanden überzeugten mit ihrem Wachstum und einem optimistischen Ausblick. Aktien von Kering(PRTP.PA) machten anfängliche Verluste an der Pariser Börse wett und standen 1,7 Prozent höher. Trotz eines mauen Weihnachtsgeschäftes infolge der Corona-Maßnahmen in China hat der Gucci-Mutterkonzern im vergangenen Jahr Rekordeinnahmen erzielt.
| Füllstände europäischer Gasspeicher | https://tmsnrt.rs/3dozVdq |
(Bericht von Anika Ross. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)