29.10.25
18:32
Reuters
FOKUS 3-US-Börsen auf Rekordjagd - Nvidia knackt Fünf-Billionen-Marke
- Fed senkt Zinsen wie erwartet
- Nvidia erreicht einen Marktwert von 5 Billionen Dollar
- Zahlen von Alphabet, Microsoft und Meta erwartet
Frankfurt, 29. Okt (Reuters) - Angefeuert vom KI-Hype rund um Nvidia(NVDA.O) und erneut gesunkenen Zinsen haben die US-Börsen am Mittwoch ihren Rekordlauf fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index(.DJI) der Standardwerte stieg um 0,7 Prozent auf 48.040 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gewann 0,4 Prozent auf 6920 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq(.IXIC) legte um 0,8 Prozent auf 24.019 Punkte zu.
Die US-Notenbank Fed servierte den Anlegern eine Zinssenkung um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent. Der wie erwartet ausgefallene Schritt schlug an den Börsen keine hohen Wellen. Der Dollar-Index(.DXY), der die US-Devise zu anderen wichtigen Währungen misst, notierte 0,2 Prozent höher auf 98,824 Punkten. An den Anleihemärkten lag die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries bei 4,015 Prozent und damit in etwa auf dem Niveau vor der Entscheidung. Gold(XAU=) stand 1,1 Prozent im Plus bei 3996 Dollar je Feinunze.
An den Terminmärkten fuhren Börsianer ihre Wetten auf weitere Zinssenkungen indes etwas herunter. Überwiegend wurde aber weiterhin mit einer Zinssenkung um einen Viertelpunkt im Dezember und einer weiteren Lockerung im März gerechnet.
KI-HYPE TREIBT INVESTOREN UM
Für mehr Aufsehen auf dem Börsenparkett sorgte ein Meilenstein von Nvidia(NVDA.O): Der Börsenwert des Anbieters von Spezialchips für Künstliche Intelligenz (KI) übersprang als erstes Unternehmen der Welt die Schallmauer von fünf Billionen Dollar. Die Aktien gewannen weitere drei Prozent, nachdem ein Auftrag für sieben KI-Supercomputer für das US-Energieministerium zuletzt für Aufwind gesorgt hatte. Die Papiere zählen zu den stärksten Treibern für US-Aktien im Jahr 2025. "Investoren erwarten, dass Nvidia und andere Technologieunternehmen die Gewinnschätzungen weiterhin übertreffen werden, nicht nur für dieses Quartal, sondern auch für die kommenden Quartale. Dieser Aufwärtstrend am Technologiemarkt ist nach wie vor intakt", sagte Sam Stovall, Chef-Anlagestratege bei CFRA Research.
Im Fokus standen auch die nach US-Börsenschluss anstehenden Quartalszahlen der US-Technologieriesen Microsoft(MSFT.O), Alphabet(GOOGL.O) und Meta(META.O). "Anleger wollen Belege für eine nachhaltige Monetarisierung von KI und eine breitere Nachfrage über den anfänglichen Boom hinaus", sagte Charu Chanana von der Saxo Bank. "Danach werden sie beurteilen, ob sich der KI-Boom zu einer Blase entwickelt oder nicht." Die Aktien von Microsoft gaben im Vorfeld rund ein halbes Prozent nach, während die Titel von Alphabet um zwei Prozent auf ein Rekordhoch eilten.
CATERPILLAR ÜBERRASCHEN POSITIV - BOEING SACKEN AB
Eine anhaltende Nachfrageschwäche setzte dem Lebensmittelkonzern Kraft Heinz(KHC.O) zu. Der Ketchup-Hersteller vergraulte die Anleger mit einer gesenkten Jahresprognose, die Aktien verloren rund 4,5 Prozent. Auch die Papiere von Cadbury-Hersteller Mondelez(MDLZ.O) gaben wegen eines trüberen Ausblicks um fünf Prozent nach.
Aktien von Caterpillar(CAT.N) sprangen nach einem überraschend hohen Gewinn im dritten Quartal um zwölf Prozent in die Höhe. Dagegen fielen die Papiere von Boeing(BA.N) um vier Prozent. Der Flugzeugbauer hatte eine Belastung von fast fünf Milliarden Dollar im Zusammenhang mit Verzögerungen bei seinem Langstreckenjet 777X gemeldet. Die Aktien von Fiserv(FI.N) brachen um 43 Prozent ein, nachdem der Anbieter von Zahlungssoftware zum zweiten Mal seine Jahresprognose gesenkt hatte.
Einen Tag vor dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping hofften einige Börsianer auch auf eine Einigung im Handelsstreit. Trump stellte am Mittwoch eine Senkung der US-Zölle auf chinesische Waren in Aussicht. Im Gegenzug erwartet er eine Zusage Pekings, die Ausfuhr von Vorläuferchemikalien für das Opioid Fentanyl einzudämmen.
(Bericht von Arasu Kannagi Basil, geschrieben von Anika Ross Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)