06.10.25
03:11
Reuters
MÄRKTE- Nikkei erreicht Rekordhoch nach Takaichi-Wahl
Tokio, 06. Okt (Reuters) - Die japanische Börse hat am Montag ein Rekordhoch erreicht. Der Nikkei-Index(.N225) kletterte um 4,5 Prozent auf 47.835,36 Punkte, während der breiter gefasste Topix(.TOPX) um 2,9 Prozent auf 3.218,68 Zähler zulegte. Die Wahl der als fiskal- und geldpolitisch expansiv geltenden Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) befeuerte Spekulationen über höhere Staatsausgaben und eine verzögerte geldpolitische Straffung. Die Börsen in Shanghai und Shenzhen blieben feiertagsbedingt geschlossen.
Die Märkte preisten nach Takaichis Sieg, der sie auch zur designierten japanischen Ministerpräsidentin machte, deutlich geringere Chancen für eine baldige Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) ein - die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung bis Jahresende fiel von 68 auf 41 Prozent. "Der Nikkei war auf dem Weg, bis Jahresende 48.000 Punkte zu erreichen, aber weil Takaichi zur LDP-Chefin gewählt wurde, schoss er bereits jetzt auf dieses Niveau zu", erklärte Hitoshi Asaoka, Chefstratege bei Asset Management One. Zu den größten Gewinnern zählten Rüstungsaktien wie Mitsubishi Heavy Industries(7011.T) mit einem Plus von 13 Prozent, während Bankenwerte angesichts der Aussicht auf länger niedrige Zinsen zwei Prozent einbüßten.
Die politische Unsicherheit trieb Anleger zudem in alternative Anlagen. Gold erreichte mit 3.919,59 Dollar je Feinunze einen Rekordstand, Bitcoin sprang erstmals über 125.000 Dollar. "Der Regierungsstillstand ist dieses Mal von Bedeutung", sagte Geoffrey Kendrick von Standard Chartered Bank mit Blick auf die Haushaltsblockade in den USA. Er prognostizierte einen weiteren Bitcoin-Anstieg auf 135.000 Dollar während des Shutdowns.
Devisen
Im asiatischen Devisenhandel gab der Yen angesichts der gesunkenen Zinserhöhungserwartungen deutlich nach. Der Dollar(JPY=) gewann 1,7 Prozent auf 149,91 Yen und erreichte damit fast die psychologisch wichtige Marke von 150. Gegenüber dem Euro fiel die japanische Währung sogar auf ein Allzeittief von 175,63 Yen. Der Dollar legte zum Yuan(CNY=) leicht auf 7,1190 zu und notierte zum Franken(CHF=) bei 0,7956. Der Euro(EUR=) gab 0,1 Prozent auf 1,1726 Dollar nach und zog zum Franken(EURCHF=) leicht auf 0,9330 an.
Ölpreise
Die Ölpreise legten nach der OPEC+-Entscheidung für eine geringere Produktionsausweitung als erwartet zu. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 65,47 Dollar je Barrel. US-Öl der Sorte WTI notierte 1,5 Prozent fester bei 61,79 Dollar. Das Kartell erhöht die Förderung ab November lediglich um 137.000 Barrel pro Tag - Russland hatte sich gegen die von Saudi-Arabien favorisierten höheren Mengen durchgesetzt. "Die geringere Produktionserhöhung der OPEC+ könnte angesichts steigender Lieferunterbrechungen durch verschärfte Sanktionen gegen Russland und den Iran verkraftbar sein", erklärten ANZ-Analysten.
Wall Street
Die US-Börsen hatten am Freitag uneinheitlich geschlossen. Der Dow Jones(.DJI) legte 0,5 Prozent auf 46.758,28 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 6.715,79 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq(.IXIC) gab 0,3 Prozent auf 22.780,51 Stellen nach. Die Futures deuteten für Montag auf einen leicht positiven Start hin, gestützt von den Kursgewinnen bei Gold und Bitcoin sowie der Kursrally in Japan.
(Bericht von Kevin Buckland, Emily Chow, Junko Fujita und Rocky Swift, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)