30.09.25
20:44
Reuters
FOKUS 4-US-Börsen trotzen Shutdown-Frist - Gold auf Allzeithoch
- Anleger angesichts US-Budgetstreits in Lauerstellung
- Möglicher Shutdown treibt Gold auf Rekord
- Deal mit Meta beflügelt KI-Infrastrukturanbieter CoreWeave
- Chefwechsel bei Spotify kommt an der Börse nicht gut an
Frankfurt, 30. Sep (Reuters) - Ungeachtet der nahenden Deadline im US-Budgetstreit haben die US-Börsen am Dienstag zugelegt. Der Dow-Jones-Index(.DJI) der Standardwerte schloss 0,2 Prozent fester mit 46.397 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,2 Prozent auf 6688 Zähler und der Index der Technologiebörse Nasdaq(.IXIC) um 0,3 Prozent auf 22.660 Stellen.
Für den Monat September ergibt sich damit für den Dow ein Plus von 1,9 Prozent, für den S&P von 3,5 Prozent und für die Nasdaq von 5,6 Prozent. Im dritten Quartal mit den Monaten Juli bis September stieg der Dow um 5,2 Prozent, der S&P um 7,8 und die Nasdaq um 11,2 Prozent.
Bis zum Handelsschluss in Washington zeichnete sich keine Einigung im Kongress zum Haushaltsstreit ab. Sollte eine Verständigung bis Mitternacht (Ortszeit US-Ostküste; 06.00 Uhr MESZ Mittwoch) nicht gelingen, müssten zahlreiche Behörden ihre Arbeit einstellen. Dieser sogenannte Shutdown würde auch die Vorlage wichtiger Konjunkturdaten verhindern, die unter anderem für die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed wichtig sind.
"Shutdowns sind eher eine vorübergehende Störung, da die kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen oft mit der Zeit wieder aufgeholt werden", sagte Jack Janasiewicz von der Bankengruppe Natixis. Problematisch sei aber, dass die Dauer eines Shutdowns die Erhebung und Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten beeinträchtigen könne. "Das wiegt besonders schwer, wenn sich die Wirtschaft bei Wachstum und Inflation an einem kritischen Punkt befindet."
GOLD SETZT REKORDJAGD FORT
Das Rätselraten um US-Haushaltsfragen verhalf dem Goldpreis(XAU=) zu einem frischen Allzeithoch. Das in Krisenzeiten als "sicherer Hafen" angesehene gelbe Metall verteuerte sich um bis zu ein Prozent auf 3871,45 Dollar je Feinunze. Damit übertraf der Preis seine erst am Montag erreichte Bestmarke. Am Ende des Handels kostete die Feinunze noch 3855 Dollar.
Spekulationen auf ein erhöhtes Angebot und ein mögliches Ende des Gaza-Kriegs belasteten indes die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent(LCOc1) und US-Leichtöl WTI(CLc1) verbilligten sich um jeweils rund 1,4 Prozent auf 67,06 beziehungsweise 62,52 Dollar je Fass (159 Liter).
DEAL MIT META BEFLÜGELT COREWEAVE
Im Fokus bei den Einzelwerten stand CoreWeave(CRWV.O) mit einem Plus von 11,7 Prozent. Der KI-Infrastrukturanbieter hat mit Meta(META.O) einen Vertrag über die Lieferung von Rechenleistung im Wert von 14 Milliarden Dollar unterzeichnet.
Um 3,7 Prozent aufwärts ging es für die Aktien des Satellitenbetreibers EchoStar(SATS.O). Der US-Mobilfunkriese Verizon sei in Gesprächen über den Kauf von Lizenzen für Teile des Funkspektrums von EchoStar, berichtete Bloomberg. Die Papiere des Chipherstellers Wolfspeed(WOLF.N) sprangen einen Tag nach der Überwindung der Insolvenz um weitere 30 Prozent in die Höhe. Am Montag hatten sie rund 1700 Prozent zugelegt.
Dagegen stürzten Firefly Aerospace(FLY.O) um rund 20 Prozent ab, nachdem bei einem Test ein wichtiger Raketenantrieb zerstört wurde. Die US-notierten Aktien des schwedischen Musikstreaming-Dienstes Spotify(SPOT.N) gaben 4,2 Prozent nach. Der Spotify-Gründer und -Chef Daniel Ek wechselt zum Januar an die Spitze des Verwaltungsrats. Den Vorstandsvorsitz übernehmen die bisherigen Co-Präsidenten Gustav Söderström und Alex Norström.
(Bericht von Zuzanna Szymanska und Ralf Bode Redigiert von Scot W. Stevenson Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)