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09.04.25

07:58

Reuters

MÄRKTE -Apple verliert Stellung als wertvollster Börsenwert

Frankfurt, 09. Apr (Reuters) - Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollkrieg kostet Apple(AAPL.O) den Titel als weltweit wertvollster Börsenwert. Die in Deutschland notierten Aktien(AAPL.O) des iPhone-Anbieters fielen am Mittwoch zeitweise um knapp acht Prozent. An der Wall Street lag der Börsenwert des Konzerns zuletzt bei 2,592 Billionen Dollar und damit unter dem des Software-Konzerns Microsoft(MSFT.O), der 2,635 Billionen Dollar erreichte.


Apple ist einer der Hauptleidtragenden der steigenden US-Zölle auf chinesische Einfuhren, weil praktisch alle iPhones in der Volksrepublik produziert werden. Aus diesem Grund sind Apple-Titel in den vergangenen Wochen um mehr als 20 Prozent abgerutscht. Die Kursverluste anderer US-Technologiekonzerne wie des Online-Händlers Amazon(AMZN.O), der Google-Mutter Alphabet(GOOGL.O) oder des Facebook-Betreibers Meta(META.O) fielen etwa halb so hoch aus. Microsoft-Papiere gaben sogar nur um etwa fünf Prozent nach.

Im Sog von Apple mussten auch zahlreiche Zulieferer des Konzerns Federn lassen: So gaben die Aktien von Foxconn(2317.TW), des wichtigsten iPhone-Fertigers, in den vergangenen fünf Tagen an der Börse Taipeh fast 20 Prozent nach und notierten am Mittwoch mit 112,50 Taiwan-Dollar auf einem 13-Monats-Tief. Pegatron(4938.TW) Luxshare(002475.SZ) und Quanta(2382.TW) büßten in diesem Zeitraum bis zu 30 Prozent ein.

"ZOLL-TSUNAMI" TRIFFT APPLE MIT VOLLER WUCHT

In den vergangenen Wochen war darüber spekuliert worden, ob Apple wegen der geplanten 500 Milliarden Dollar schweren US-Investitionen von den Einfuhr-Zöllen auf chinesische Waren, die inzwischen bei 104 Prozent liegen, ausgenommen wird. Um diese Abgaben zu vermeiden, könne Apple die iPhone-Produktion in Indien und Vietnam ausbauen. Allerdings werden Einfuhren aus diesen beiden Ländern mit US-Zöllen von 26 beziehungsweise 46 Prozent belegt.

Analysten zufolge wird der Konzern maximal zehn Prozent dieser zusätzlichen Kosten an seine Kunden weiterreichen können. Dies könnte die ohnehin schwächelnde iPhone-Nachfrage zusätzlich dämpfen. Die neuen, "Apple Intelligence" genannten KI-Funktionen haben bislang nicht den erhofften Schub gebracht. Gleichzeitig bezweifelen die Experten, dass Apple kurzfristig eine von der US-Regierung erwünschte Fertigung in den USA aufbauen kann.


(Bericht von Hakan Ersen. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)