03.04.25
03:14
Reuters
Singapur/Tokio, 03. Apr (Reuters) - An den asiatischen Börsen sind die Aktienkurse am Donnerstag nach US-Präsident Donald Trumps neuesten Zollankündigungen stark abgerutscht. Die Anleger flüchteten sich in Anleihen und Gold. Der hochfliegende Technologiesektor wurde mit neuen Zöllen von über 30 Prozent auf Produktionsstandorte in China und Taiwan überrollt, sodass sich die neuen Abgaben auf atemberaubende 54 Prozent auf Importe aus China summieren. "Der effektive US-Zollsatz auf alle Importe dürfte den höchsten Stand seit über einem Jahrhundert erreichen", sagte Ben Wiltshire, Global Rate Trading Strategist bei Citi. Die japanische Börse hat am Donnerstag schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index(.N225) 2,9 Prozent auf 34.673,69 Punkte nach und der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 3,3 Prozent niedriger bei 2.562,71 Zählern.
Der japanische Aktienindex Nikkei ist im frühen Handel am Donnerstag zunächst um mehr als vier Prozent eingebrochen und fiel auf ein Achtmonatstief, nachdem Trump eine Zollbelastung von 24 Prozent auf japanische Waren angekündigt hatte. Auch die Aktien der großen japanischen Autohersteller rutschten nach den Hiobsbotschaften aus den USA tief in den Keller: Toyota(7203.T) sank um sechs Prozent, Nissan(7201.T)um 6,3 Prozent und Honda(7267.T) um 4,8 Prozent. Die Renditen der 10-jährigen Benchmark-Staatsanleihen sanken um 14 Basispunkte auf ein Fünfmonatstief von 4,04 Prozent, da sich die Anleger auf ein langsameres US-Wachstum einstellten, während die Zinsterminkontrakte eine höhere Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen in den kommenden Monaten einpreisten. "Die Zölle sind so umfassend und so viel größer, als wir erwartet haben", sagte Jeanette Gerratty, Chefvolkswirtin bei der Vermögensberatung Robertson Stephens in der US-Technologieregion Menlo Park, Kalifornien.
Einer Umfrage zufolge verlor auch der japanische Dienstleistungssektor an Schwung. Demzufolge verlangsamte sich das Wachstum der Auftragseingänge den zweiten Monat in Folge und erreichte die schwächste Bewertung seit November letzten Jahres. Der au Jibun Bank Japan Services Business Activity Index fiel im März auf die neutrale Bewertung von 50,0, nachdem er im Februar mit 53,7 ein Sechsmonatshoch erreicht hatte. Damit lag er besser als die Blitzablesung von 49,5, so der Indexverlag S&P Global Intelligence. Der Schwellenwert von 50,0 trennt zwischen Expansion und Kontraktion. Unterdessen stieg die Inflation der Inputpreise so schnell wie seit 19 Monaten nicht mehr. Die japanischen Unternehmen befürchten, dass die von Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle gegen Handelspartner einen breiteren globalen Abschwung auslösen könnten.
Die Börse Shanghai(.SSEC) blieb fast unverändert bei 3.346,81 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen(.CSI300) fiel um 0,4 Prozent auf 3.867,70 Punkte. China forderte die USA auf, ihre neuesten Zölle unverzüglich aufzuheben und kündigt Gegenmaßnahmen an. "China lehnt dies entschieden ab und wird Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", so das chinesische Handelsministerium in einer Erklärung. Der Schritt der USA missachte den Interessenausgleich, der in multilateralen Handelsverhandlungen im Laufe der Jahre erreicht worden sei. Die USA hatten China mit einer 34-prozentigen Zollabgabe belegt. Der chinesische Yuan erreichte im Offshore-Handel vor der Eröffnung der Märkte an Land ein Zweimonatstief. Die Futures auf zehnjährige japanische Staatsanleihen(2JGBv1) verzeichneten den stärksten Anstieg seit acht Monaten. "Die heute angekündigten Zölle stellen ein erhebliches Risiko für den Welthandel dar", sagte Zhiwei Zhang, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management in Hongkong. Vor allem die Lieferketten in Ostasien stünden unter Druck, so Zhang weiter. Trump schloss auch ein Schlupfloch für den Versand von Paketen mit geringem Wert aus China, was Chinas riesigen Online-Händlern schaden dürfte.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 1,1 Prozent auf 147,61 Yen(JPY=) und legte 0,5 Prozent auf 7,3023 Yuan(CNY=) zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,6 Prozent niedriger bei 0,8757 Franken(CHF=). Parallel dazu stieg der Euro(EUR=) um 0,6 Prozent auf 1,0918 Dollar und zog leicht auf 0,9566 Franken(EURCHF=) an.
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent(LCOc1) aus der Nordsee um 2,2 Prozent auf 73,31 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI(CLc1) notierte 2,4 Prozent schwächer bei 69,98 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) hatte sich am Mittwoch mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 42.225,32 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,7 Prozent auf 5.670,97 Zähler, und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) zog um 0,9 Prozent auf 17.601,05 Stellen an.
(Bericht von Tom Westbrook, Satoshi Sugiyam und Kevin Buckland, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
03.04.25
03:14
Reuters
Singapur/Tokio, 03. Apr (Reuters) - An den asiatischen Börsen sind die Aktienkurse am Donnerstag nach US-Präsident Donald Trumps neuesten Zollankündigungen stark abgerutscht. Die Anleger flüchteten sich in Anleihen und Gold. Der hochfliegende Technologiesektor wurde mit neuen Zöllen von über 30 Prozent auf Produktionsstandorte in China und Taiwan überrollt, sodass sich die neuen Abgaben auf atemberaubende 54 Prozent auf Importe aus China summieren. "Der effektive US-Zollsatz auf alle Importe dürfte den höchsten Stand seit über einem Jahrhundert erreichen", sagte Ben Wiltshire, Global Rate Trading Strategist bei Citi. Die japanische Börse hat am Donnerstag schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index(.N225) 2,9 Prozent auf 34.673,69 Punkte nach und der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 3,3 Prozent niedriger bei 2.562,71 Zählern.
Der japanische Aktienindex Nikkei ist im frühen Handel am Donnerstag zunächst um mehr als vier Prozent eingebrochen und fiel auf ein Achtmonatstief, nachdem Trump eine Zollbelastung von 24 Prozent auf japanische Waren angekündigt hatte. Auch die Aktien der großen japanischen Autohersteller rutschten nach den Hiobsbotschaften aus den USA tief in den Keller: Toyota(7203.T) sank um sechs Prozent, Nissan(7201.T)um 6,3 Prozent und Honda(7267.T) um 4,8 Prozent. Die Renditen der 10-jährigen Benchmark-Staatsanleihen sanken um 14 Basispunkte auf ein Fünfmonatstief von 4,04 Prozent, da sich die Anleger auf ein langsameres US-Wachstum einstellten, während die Zinsterminkontrakte eine höhere Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen in den kommenden Monaten einpreisten. "Die Zölle sind so umfassend und so viel größer, als wir erwartet haben", sagte Jeanette Gerratty, Chefvolkswirtin bei der Vermögensberatung Robertson Stephens in der US-Technologieregion Menlo Park, Kalifornien.
Einer Umfrage zufolge verlor auch der japanische Dienstleistungssektor an Schwung. Demzufolge verlangsamte sich das Wachstum der Auftragseingänge den zweiten Monat in Folge und erreichte die schwächste Bewertung seit November letzten Jahres. Der au Jibun Bank Japan Services Business Activity Index fiel im März auf die neutrale Bewertung von 50,0, nachdem er im Februar mit 53,7 ein Sechsmonatshoch erreicht hatte. Damit lag er besser als die Blitzablesung von 49,5, so der Indexverlag S&P Global Intelligence. Der Schwellenwert von 50,0 trennt zwischen Expansion und Kontraktion. Unterdessen stieg die Inflation der Inputpreise so schnell wie seit 19 Monaten nicht mehr. Die japanischen Unternehmen befürchten, dass die von Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle gegen Handelspartner einen breiteren globalen Abschwung auslösen könnten.
Die Börse Shanghai(.SSEC) blieb fast unverändert bei 3.346,81 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen(.CSI300) fiel um 0,4 Prozent auf 3.867,70 Punkte. China forderte die USA auf, ihre neuesten Zölle unverzüglich aufzuheben und kündigt Gegenmaßnahmen an. "China lehnt dies entschieden ab und wird Gegenmaßnahmen ergreifen, um seine eigenen Rechte und Interessen zu schützen", so das chinesische Handelsministerium in einer Erklärung. Der Schritt der USA missachte den Interessenausgleich, der in multilateralen Handelsverhandlungen im Laufe der Jahre erreicht worden sei. Die USA hatten China mit einer 34-prozentigen Zollabgabe belegt. Der chinesische Yuan erreichte im Offshore-Handel vor der Eröffnung der Märkte an Land ein Zweimonatstief. Die Futures auf zehnjährige japanische Staatsanleihen(2JGBv1) verzeichneten den stärksten Anstieg seit acht Monaten. "Die heute angekündigten Zölle stellen ein erhebliches Risiko für den Welthandel dar", sagte Zhiwei Zhang, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management in Hongkong. Vor allem die Lieferketten in Ostasien stünden unter Druck, so Zhang weiter. Trump schloss auch ein Schlupfloch für den Versand von Paketen mit geringem Wert aus China, was Chinas riesigen Online-Händlern schaden dürfte.
Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 1,1 Prozent auf 147,61 Yen(JPY=) und legte 0,5 Prozent auf 7,3023 Yuan(CNY=) zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,6 Prozent niedriger bei 0,8757 Franken(CHF=). Parallel dazu stieg der Euro(EUR=) um 0,6 Prozent auf 1,0918 Dollar und zog leicht auf 0,9566 Franken(EURCHF=) an.
Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent(LCOc1) aus der Nordsee um 2,2 Prozent auf 73,31 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI(CLc1) notierte 2,4 Prozent schwächer bei 69,98 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) hatte sich am Mittwoch mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 42.225,32 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 gewann 0,7 Prozent auf 5.670,97 Zähler, und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) zog um 0,9 Prozent auf 17.601,05 Stellen an.
(Bericht von Tom Westbrook, Satoshi Sugiyam und Kevin Buckland, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)