18.03.25
13:19
Reuters
BÖRSEN-TICKER-Trumps Energiewende beflügelt US-Bergbausektor
Frankfurt, 18. Mrz (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.15 Uhr - Die Aussicht auf eine Lockerung der Auflagen für Kohleenergie in den USA beflügelt die Aktien der US-Bergbauunternehmen. Die Titel von Peabody(BTU.N) und Core Natural(CNR.N) legen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um gut vier und fast 1,5 Prozent zu. Die US-Umweltschutzbehörde EPA kündigte vergangene Woche an, die Vorschriften zur Reduzierung von Ruß- und Treibhausgasemissionen für US-Kohlekraftwerke aufzuheben, um einige der schmutzigsten Kraftwerke des Landes weiter in Betrieb zu halten. Am Montag schrieb US-Präsident Donald Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social: "Ich ermächtige meine Regierung, sofort mit der Energieerzeugung mit schöner, sauberer Kohle zu beginnen."
13.15 Uhr - Computacenter(CCC.L) stürmen um mehr als elf Prozent auf ein Sechs-Monats-Hoch. Das schiebt den europäischen Technologieindex(.SX8P) an, der um 1,5 Prozent zulegt. Der britische Technologie- und Dienstleistungsanbieter sieht sich für 2025 "gut aufgestellt". Der Auftragsbestand sei in allen Regionen stark. Die Analysten von Jefferies sehen darin Anlass zur Zuversicht und gehen davon aus, dass sich die Risiken bezüglich des Ausblicks minimieren.
13.05 Uhr - Aktien von Close Brothers(CBRO.L) brechen um 21 Prozent ein, nachdem der britische Finanzdienstleister deutlich höhere Rechtskosten erwartet. Die Aktien notieren so tief wie seit Januar 2024 nicht mehr und sind der größte Verlierer im Londoner Small-Cap-Index(.FTSC). Im Oktober hatte ein Londoner Gericht entschieden, dass es für Autohändler rechtswidrig sei, Provisionen von Banken ohne Zustimmung des Kunden anzunehmen. Close Brothers rechnet damit, dass die mit der Bearbeitung dieser Beschwerden und anderen Rechtskosten verbundenen Kosten sich für das am 31. Juli endende Geschäftsjahr auf etwa 22 Millionen Pfund (26 Millionen Euro) belaufen werden.
12.30 Uhr - Trotz eines Gewinnanstiegs hat der Jahresbericht von Springer Nature(SPGG.DE) die Anleger nicht überzeugt. Die seit Anfang Oktober in Frankfurt notierten Titel des Berliner Wissenschaftsverlags rutschen um bis zu 8,5 Prozent ab. Mit 20,66 Euro markieren sie ein Allzeittief und unterschreiten zugleich erstmals den Ausgabepreis von 22,50 Euro. Das Unternehmen steigerte 2024 zwar seinen Gewinn und peilt auch 2025 Wachstum an. Die Experten der Deutschen Bank und der britischen Großbank Barclays weisen jedoch darauf hin, dass Springers Prognose währungsbereinigt leicht unter den Erwartungen liegt.
12.15 Uhr - Ein positiver Analystenkommentar gibt HelloFresh(HFGG.DE) Auftrieb. Die Papiere des Berliner Essenlieferanten klettern um gut drei Prozent. Die Experten der US-Investmentbank JP Morgan haben die Titel auf ihre "Positive Catalyst Watch"-Liste gesetzt. Hintergrund sei die Erwartung, dass HelloFresh bei einem Investoren- und Analystentreffen am Donnerstag weitere Kosteneinsparungen ankündigen wird. Außerdem dürfte das Unternehmen wohl bestätigen, dass sich sein Umsatz ab Mitte 2026 stabilisiert. Vor allem die Abkehr von Kochboxen hin zu Fertiggerichten dürfte HelloFresh helfen, seine Margen auszubauen.
10.35 Uhr - Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV(OMVV.VI) kann mit einem Aktienrückkaufprogramm bei Investoren punkten. Im frühen Handel an der Wiener Börse legte die OMV-Aktie um 2,8 Prozent auf 45,70 Euro zu. Das Unternehmen will sich auf der Hauptversammlung am 28. Mai die Zustimmung für den Rückkauf von bis zu 300.000 eigenen Aktien einholen. Diese sollen für langfristige Anreizprogramme, Bonuszahlungen oder andere Mitarbeiterbeteiligungsmodelle verwendet werden.
10.25 Uhr - Fraport(FRAG.DE) kann mit seinem jüngsten Geschäftsbericht bei Anlegern nicht punkten. Die Papiere geben im MDax(.MDAXI) rund ein Prozent nach. Der Flughafenbetreiber fuhr zwar bei leichtem Wachstum der Passagierzahl am Frankfurter Airport im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn ein. Allerdings sei der vorsichtige Jahresausblick ohne Dividendenvorschlag eine Enttäuschung, schreiben die Experten der US-Investmentbank Jefferies. Fraport erwartet 2025 weiter nur ein moderates Wachstum auf 64 Millionen Passagiere.
10.15 Uhr - Ein Folgeauftrag der kanadischen Regierung beflügelt die Aktie von SFC Energy(F3CG.DE). Die im SDax(.SDAXI) notierten Titel des Brennstoffzellen-Herstellers schnellen um 12,5 Prozent nach oben und erreichen mit 27,00 Euro den höchsten Stand seit Februar 2023. Im Rahmen der Vereinbarung dürfte SFC Brennstoffzellen und Stromversorgungslösungen im Wert von mehr als fünf Millionen kanadischen Dollar liefern, teilte das Unternehmen mit. Außerdem könne der Vertrag um zwei Jahre verlängert werden, was den Gesamtwert des Deals weiter erhöhen würde. SFC Energy arbeitet seit fast zehn Jahren mit der auf erneuerbare Energien spezialisierten Forschungsorganisation der kanadischen Regierung zusammen. "Mittlerweile haben wir den vierten Auftrag erhalten, und jedes Mal ist das Volumen im Vergleich zu den vorangegangenen Aufträgen deutlich gestiegen", sagte Konzernchef Peter Podesser. Unabhängig vom Auftrag in Kanada dürfte SFC zudem vom deutschen Milliarden-Finanzpaket profitieren, sagt Experte Karsten von Blumenthal vom Analysehaus First Berlin.
07.35 Uhr - Die Rekordjagd beim Goldpreis(XAU=) geht weiter. Nach einer Verschnaufpause am Montag verteuert sich das gelbe Metall am Dienstag um bis zu einem halben Prozent auf 3017,01 Dollar je Feinunze und erklimmt damit eine neue Bestmarke. Anleger greifen derzeit beherzt beim als sicherer Hafen geltenden Gold zu, da sie unter anderem negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf die Konjunktur fürchten. "Auch die israelische Offensive im Nahen Osten könnte dazu führen, dass die Spannungen wieder aufflammen, was den Goldpreis zusätzlich in die Höhe treiben könnte", sagte Kyle Rodda, Chefanalyst beim Broker Capital.com. Israel hat in der Nacht zum Dienstag schwere Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen. Es handelte sich um die heftigsten Angriffe, seit am 19. Januar eine Waffenruhe in Kraft getreten war.
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