13.02.25
13:17
Reuters
BÖRSEN-TICKER-Schnäppchenjäger bringen Rüstungsaktien zurück ins Plus
Frankfurt, 13. Feb (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
14.05 Uhr - Schnäppchenjäger greifen bei Aktien von Rüstungskonzernen zu und hieven den Sektor zurück ins Plus. Rheinmetall(RHMG.DE) gewinnen 3,8 Prozent, Titel von Hensoldt(HAGG.DE) stehen 2,9 Prozent höher. Leonardo(LDOF.MI), Saab(SAABb.ST), Thales(TCFP.PA) und BAE Systems(BAES.L) legen zwischen zwei und 3,5 Prozent zu. Die Hoffnung auf einen baldigen Frieden in der Ukraine hatte den Sektor zuvor unter Druck gesetzt. Analysten gehen davon aus, dass Anleger jede Schwäche des Sektors angesichts steigender Verteidigungsausgaben als Kaufgelegenheit sehen. "Dies ist erst der Anfang eines mehrjährigen Superzyklus", hieß es bei Mediobanca Securities. "Die Ukraine und ihre engsten Verbündeten werden jedes Friedensabkommen wahrscheinlich dazu nutzen, ihr Arsenal substanziell aufzustocken, darunter Munition, Panzer, Luftabwehrsysteme und Düsenjäger."
13.30 Uhr - Investoren decken sich angesichts neuer Zolldrohungen aus den USA mit europäischen Anleihen ein. Im Gegenzug sinkt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe(DE10YT=RR) um rund fünf Basispunkte auf 2,430 Prozent. US-Präsident Donald Trump erklärte, dass es im Laufe des Tages "Gegenzölle" geben werde. Details nannte er nicht. Ökonomen gehen bei höheren Zöllen von einer Bremswirkung für die Wirtschaft der Euro-Zone aus, was möglicherweise den Zinssenkungskurs der Europäischen Zentralbank beschleunigen könnte. Der Euro(EUR=) steht mit 1,0394 Dollar leicht im Plus.
13.10 Uhr - Enttäuscht von sinkenden Gewinnen wenden sich Anleger von Embracer(EMBRACb.ST) ab. Die Aktien des Videospiele-Entwicklers fallen in Stockholm um mehr als elf Prozent. Höhere Kosten für die Nutzerakquise bei Handyspielen und überraschend schwache Einspielergebnisse drückten den bereinigten operativen Gewinn im dritten Quartal um elf Prozent auf 1,18 Milliarden Kronen (104 Millionen Euro). Die Analysten von Redeye betonten, dass der Ausblick des Anbieters der Spiele-Reihe "Tomb Raider" für das vierte Quartal vorsichtig ausfalle, unter anderem aufgrund des Mangels an nennenswerten neuen Produkten.
12.20 Uhr - Die Aussicht auf ein mögliches Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland drückt die Preise am Ölmarkt. Die Nordsee-Rohölsorte Brent(LCOc1) und die US-Sorte WTI(CLc1) geben jeweils fast 1,5 Prozent auf 74,22 und 70,38 Dollar je Fass (159 Liter) nach. US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin wollen Gespräche zwischen den Verhandlungsteams beider Staaten starten, um Wege zur Beendigung der Kämpfe in der Ukraine auszuarbeiten. Die Pläne hätten Hoffnungen geschürt, dass die Risiken für die Rohölversorgung abnehmen würden, schrieben die Experten der Australia and New Zealand Banking Group. "Anzeichen für eine Verknappung des Ölangebots treiben die Preise seit Wochen in die Höhe", hieß es. Dabei hätten die US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne und Tanker die Situation zusätzlich verschärft.
12.05 Uhr - Ein Medienbericht über mögliche Sparmaßnahmen beflügelt HelloFresh(HFGG.DE). Die Papiere klettern um knapp sieben Prozent. Großaktionär Active Ownership Capital (AOC) drängt einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge auf Sparmaßnahmen und personelle Einschnitte beim Berliner Kochboxenversender. "Da gibt es ordentlich Einsparpotenzial", kommentiert ein Händler. Der Investor aus Luxemburg habe Pläne für Einsparungen von bis zu 560 Millionen Euro aufgezeigt, berichtete das Magazin unter Verweis auf eine ihm vorliegende Investorenpräsentation. "Dazu hilft auch die gute Prognose von Delivery Hero(DHER.DE)", sagt der Händler. Der Essenslieferant geht nach einem starken vierten Quartal unter anderem davon aus, dass sein Umsatz 2025 um 17 bis 19 Prozent steigen wird. Die Delivery-Hero-Aktie springt nach der Ankündigung um zehn Prozent.
11.45 Uhr - Das neue Strategieprogramm der Commerzbank(CBKG.DE) kommt bei den Anlegern an. Die Titel des Frankfurter Geldhauses bauen ihre anfänglichen Verluste von knapp zwei Prozent wieder ab und rücken um rund ein Prozent vor. "Die sehr gute Prognose für 2028 hat die schwachen Aussichten für 2025 in den Hintergrund gedrängt", kommentierte ein Händler. Das Kreditinstitut peilt bis 2028 unter anderem ein Wachstum des Nettoergebnisses um mehr als die Hälfte auf 4,2 Milliarden Euro an. "Außerdem ist latent UniCredit(CRDI.MI) im Hintergrund." Konzernchefin Bettina Orlopp will die Commerzbank mit Kostensenkungen und dem Abbau Tausender Stellen gegen die Übernahme durch die italienische Großbank wappnen. Die UniCredit-Aktie gibt in Mailand 1,4 Prozent nach.
11.30 Uhr - Der jüngste Geschäftsbericht von Douglas(DOU1.DE) hat die Anleger vergrault. Die Papiere der seit knapp einem Jahr börsennotierten Parfümeriekette rutschen um mehr als 15 Prozent ab und sind mit 17,39 Euro so billig wie seit August nicht mehr. Das Düsseldorfer Unternehmen steigerte zwar im Weihnachtsgeschäft trotz mauer Konsumlaune seinen Umsatz. Für das Geschäftsjahr 2024/2025 erwartet es jedoch einen bereinigten operativen Gewinn am unteren Rand seiner ursprünglichen Prognose. "Obwohl man durchaus erwartet hatte, dass sich das Wachstum in der europäischen Premium-Schönheitsbranche 2025 weiter verlangsamen würde, zeigt die heutige Veröffentlichung von Douglas, dass dies ziemlich schnell eingetreten ist", sagt Henrik Paganetty, Analyst bei der US-Investmentbank Jefferies.
10.50 Uhr - Der jüngste Geschäftsbericht von Michelin(MICP.PA) kommt bei den Anlegern insgesamt gut an. Die Titel des französischen Reifenherstellers klettern an der Börse in Paris um 5,5 Prozent. Das Unternehmen hatte zwar im vergangenen Jahr auch wegen nachlassender Neuwagenkäufe Absatzeinbußen zu verkraften gehabt. Allerdings lag das operative Ergebnis mit 3,38 Milliarden Euro über der mittleren Analystenprognose von 3,35 Milliarden Euro. "Wir glauben, dass Michelin strukturelle Maßnahmen ergreift, die angesichts des mangelnden Volumenwachstums schwer zu erkennen sind", schrieben die Experten der US-Großbank JPMorgan. "Sie werden aber deutlich sichtbar, sobald die Volumina in allen drei Geschäftssparten des Unternehmens steigen."
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