10.02.25
04:29
Reuters
Sydney/Tokio/Peking, 10. Feb (Reuters) - Die asiatischen Börsen sind zum Wochenbeginn am Montag nach Donald Trumps Ankündigung von neuen Zöllen auf Stahl und Aluminium ins Stocken geraten. "Diese Zölle könnten ein strategisches Verhandlungsinstrument für Präsident Trump sein oder der Beginn eines langwierigen Handelskriegs", sagte Stephen Dover, Leiter des Franklin Templeton Institute. Die japanische Börse hat sich am Montag kaum bewegt. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index(.N225) fast unverändert bei 38.763,86 Punkten, da die Anleger die Zollrisiken abwägten und die Verluste aller drei US-Aktienindizes in der letzten Woche auf die Stimmung der Anleger drückten. Der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 0,2 Prozent niedriger bei 2.730,41 Zählern.
Angesichts der Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump am Montag neue Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle US-Stahl- und Aluminiumimporte ankündigen wird, fielen die japanischen Stahlhersteller(.ISTEl.T) um rund ein Prozent. "Das verstärkt den potenziell drohenden Preisschock durch Trumps Handelspolitik. Kurzfristig ist das inflationär. Längerfristig und in der Summe wird es das Wachstum bremsen. Hinzu kommt, dass sich in der Weltwirtschaft eine "Machst du dies - Mach ich das"-Dynamik entwickelt, da Wettbewerber wie China mit Gegenmaßnahmen reagieren. Derzeit reagieren die Märkte hauptsächlich auf die Unsicherheit", erklärt Kyle Rodda, leitender Marktanalyst bei capital.com in Melbourne. In Japan fielen die Aktien des Stahlkonzerns Nippon Steel(5401.T) um mehr als zwei Prozent. Das Unternehmen lehnte es am Montag ab, die Äußerung von US-Präsident Donald Trump zu kommentieren, wonach niemand eine Mehrheitsbeteiligung an US Steel(X.N) haben kann. Am Freitag sagte Trump, dass das 14,9 Milliarden Dollar schwere Angebot von Nippon Steel für US Steel die Form einer Investition statt eines Kaufs annehmen würde. Zwei Insidern zufolge hat der größte japanische Stahlhersteller sein Angebot bsiher nicht zurückgezogen.
Die Börse Shanghai(.SSEC) gewann 0,3 Prozent auf 3.313,75 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen(.CSI300) stagnierte bei 3.889,73 Punkten. Chinesische Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien fielen am Montag nach Börseneröffnung um bis zu 3,7 Prozent, nachdem die staatliche Planungskommission National Development and Reform Commission angekündigt hatte, die Subventionen für die Erzeuger erneuerbarer Energien zu kürzen. Die Aktien des chinesischen Solarherstellers Tongwei(600438.SS) brachen um 3,78 Prozent ein, während Longi Green Energy(601012.SS), der weltweit größte Solarhersteller, um 2,03 Prozent fiel. Auch die Aktien des wichtigen Windturbinenherstellers MingYang(601615.SS) fielen um 1,26 Prozent. Chinesische Blue Chips(.CSI300) zeigten sich wenig verändert, wobei Deflationssorgen durch Daten beruhigt wurden, die zeigten, dass sich die Verbraucherinflation im Januar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten beschleunigte. Der Verbraucherpreisindex stieg im vergangenen Monat um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit schneller als im Dezember (0,1 Prozent), wie aus den Daten des Nationalen Statistikamtes vom Sonntag hervorging. Die Kerninflation, bei der die volatilen Preise für Lebensmittel und Kraftstoffe nicht berücksichtigt werden, stieg im Januar auf 0,6 Prozent gegenüber 0,4 Prozent im Vormonat.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 151,98 Yen(JPY=) und legte 0,3 Prozent auf 7,3070 Yuan(CNY=) zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9115 Franken(CHF=). Parallel dazu fiel der Euro(EUR=) um 0,2 Prozent auf 1,0307 Dollar und zog leicht auf 0,9394 Franken(EURCHF=) an.
| Der Dollar legte am Montag nach den Zollankündigungen |
| von US-Präsident Donald Trump zu. Der deutsche Bundeskanzler |
| Olaf Scholz hatte zuvor erklärt, dass die Europäische Union |
| innerhalb einer Stunde bereit sei, zu reagieren, falls die USA |
| Zölle auf europäische Waren erheben sollten. Chinas |
| Vergeltungszölle auf einige US-Exporte sollen am Montag in Kraft |
| treten. Bisher gibt es keine Anzeichen für Fortschritte in der |
| Kommunikation zwischen Peking und Washington. Analysten gehen |
| davon aus, dass die Währungen der von Trump ins Visier |
| genommenen Länder tendenziell gegenüber dem Dollar fallen |
| werden, um die Steuern zum Teil auszugleichen und ihre Exporte |
| wettbewerbsfähig zu halten. Die Zölle könnten auch einen |
| Aufwärtsdruck auf die US-Inflation ausüben und den Spielraum der |
| Federal Reserve für eine Lockerung der Geldpolitik weiter |
| einschränken. Die Futures an der Wall Street begannen niedriger, |
| erholten sich aber bald, da die Anleger einer weiteren |
| arbeitsreichen Woche mit Unternehmensgewinnen entgegensahen. Die |
| S&P 500-Futures(ESc1) legten um 0,2 Prozent zu, während die |
| Nasdaq-Futures(NQc1) um 0,3 Prozent stiegen. "Zölle sind ein |
| wesentliches Abwärtsrisiko für unsere EPS-Prognosen für 2025", |
| warnten die Analysten von Goldman Sachs, die schätzten, dass der |
| effektive US-Zollsatz wahrscheinlich um fünf Prozentpunkte |
| steigen würde, was den Gewinn pro Aktie um ein bis zwei Prozent |
| schmälern würde. Die größten Stahleinfuhrländer der USA sind |
| Kanada, Brasilien und Mexiko, gefolgt von Südkorea und Vietnam, |
| wie aus Daten der Regierung und des American Iron and Steel |
| Institute hervorgeht. |
Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) hatte sich am Freitag mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 44.303,40 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,9 Prozent auf 6.025,99 Zähler, und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) gab 1,4 Prozent auf 19.523,40 Stellen nach.
| Die Ölpreise haben sich angesichts der Befürchtungen, |
| dass ein Handelskrieg das globale Wirtschaftswachstum und damit |
| die Energienachfrage beeinträchtigen wird, nicht so gut |
| entwickelt. Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte |
| Brent(LCOc1) aus der Nordsee um 0,6 Prozent auf 75,09 Dollar je |
| Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI(CLc1) notierte 0,5 Prozent |
| fester bei 71,37 Dollar. |
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| Kursentwicklung asiatischer Aktienmärkte | https://tmsnrt.rs/2zpUAr4 |
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(Bericht von Wayne Cole, Brigid Riley und Colleen Howe, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
10.02.25
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Reuters
Sydney/Tokio/Peking, 10. Feb (Reuters) - Die asiatischen Börsen sind zum Wochenbeginn am Montag nach Donald Trumps Ankündigung von neuen Zöllen auf Stahl und Aluminium ins Stocken geraten. "Diese Zölle könnten ein strategisches Verhandlungsinstrument für Präsident Trump sein oder der Beginn eines langwierigen Handelskriegs", sagte Stephen Dover, Leiter des Franklin Templeton Institute. Die japanische Börse hat sich am Montag kaum bewegt. In Tokio blieb der 225 Werte umfassende Nikkei-Index(.N225) fast unverändert bei 38.763,86 Punkten, da die Anleger die Zollrisiken abwägten und die Verluste aller drei US-Aktienindizes in der letzten Woche auf die Stimmung der Anleger drückten. Der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 0,2 Prozent niedriger bei 2.730,41 Zählern.
Angesichts der Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump am Montag neue Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle US-Stahl- und Aluminiumimporte ankündigen wird, fielen die japanischen Stahlhersteller(.ISTEl.T) um rund ein Prozent. "Das verstärkt den potenziell drohenden Preisschock durch Trumps Handelspolitik. Kurzfristig ist das inflationär. Längerfristig und in der Summe wird es das Wachstum bremsen. Hinzu kommt, dass sich in der Weltwirtschaft eine "Machst du dies - Mach ich das"-Dynamik entwickelt, da Wettbewerber wie China mit Gegenmaßnahmen reagieren. Derzeit reagieren die Märkte hauptsächlich auf die Unsicherheit", erklärt Kyle Rodda, leitender Marktanalyst bei capital.com in Melbourne. In Japan fielen die Aktien des Stahlkonzerns Nippon Steel(5401.T) um mehr als zwei Prozent. Das Unternehmen lehnte es am Montag ab, die Äußerung von US-Präsident Donald Trump zu kommentieren, wonach niemand eine Mehrheitsbeteiligung an US Steel(X.N) haben kann. Am Freitag sagte Trump, dass das 14,9 Milliarden Dollar schwere Angebot von Nippon Steel für US Steel die Form einer Investition statt eines Kaufs annehmen würde. Zwei Insidern zufolge hat der größte japanische Stahlhersteller sein Angebot bsiher nicht zurückgezogen.
Die Börse Shanghai(.SSEC) gewann 0,3 Prozent auf 3.313,75 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen(.CSI300) stagnierte bei 3.889,73 Punkten. Chinesische Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien fielen am Montag nach Börseneröffnung um bis zu 3,7 Prozent, nachdem die staatliche Planungskommission National Development and Reform Commission angekündigt hatte, die Subventionen für die Erzeuger erneuerbarer Energien zu kürzen. Die Aktien des chinesischen Solarherstellers Tongwei(600438.SS) brachen um 3,78 Prozent ein, während Longi Green Energy(601012.SS), der weltweit größte Solarhersteller, um 2,03 Prozent fiel. Auch die Aktien des wichtigen Windturbinenherstellers MingYang(601615.SS) fielen um 1,26 Prozent. Chinesische Blue Chips(.CSI300) zeigten sich wenig verändert, wobei Deflationssorgen durch Daten beruhigt wurden, die zeigten, dass sich die Verbraucherinflation im Januar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten beschleunigte. Der Verbraucherpreisindex stieg im vergangenen Monat um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit schneller als im Dezember (0,1 Prozent), wie aus den Daten des Nationalen Statistikamtes vom Sonntag hervorging. Die Kerninflation, bei der die volatilen Preise für Lebensmittel und Kraftstoffe nicht berücksichtigt werden, stieg im Januar auf 0,6 Prozent gegenüber 0,4 Prozent im Vormonat.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,4 Prozent auf 151,98 Yen(JPY=) und legte 0,3 Prozent auf 7,3070 Yuan(CNY=) zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9115 Franken(CHF=). Parallel dazu fiel der Euro(EUR=) um 0,2 Prozent auf 1,0307 Dollar und zog leicht auf 0,9394 Franken(EURCHF=) an.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) hatte sich am Freitag mit einem Minus von 1,0 Prozent bei 44.303,40 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,9 Prozent auf 6.025,99 Zähler, und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) gab 1,4 Prozent auf 19.523,40 Stellen nach.
Kursentwicklung asiatischer Aktienmärkte: https://tmsnrt.rs/2zpUAr4
(Bericht von Wayne Cole, Brigid Riley und Colleen Howe, geschrieben von Alexandra Falk. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)