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28.01.25

04:43

Reuters

MÄRKTE-DeepSeeks KI-Fortschritt sorgt für Kurssturz an Asien-Börsen


  1. Jan (Reuters) - Sorgen um die Dominanz von US-Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) schicken die asiatischen Märkte am Dienstag auf Talfahrt. Der technologische Fortschritt des billigeren chinesischen KI-Assistenten von DeepSeek führte zu einem breiten Verkaufsdruck. Während die Börsen in China wegen des Neujahrsfestes geschlossen blieben, fiel der 225 Werte umfassende japanische Nikkei-Index(.N225) um 1,0 Prozent auf 39.174,83 Punkte, der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 0,2 Prozent höher bei 2762,81 Zählern. "Wir stehen am Anfang einer dringenden Neubewertung eines Narrativs, das den Markt fast zwei Jahre lang fest im Griff hatte", sagte Brent Donnelly von der Handels- und Analysefirma Spectra Markets. Nach Angaben von DeepSeek arbeitet das Open-Source-Modell mit kostengünstigeren Chips und benötigt weniger Daten, was Sorgen um die Gewinne der US-Rivalen schürte.

Getrübt wurde die Stimmung daher durch Verluste bei den Schwergewichten der Chipbranche, die den Abwärtstrend der Wall Street widerspiegelten: Der Nvidia(NVDA.O)-Zulieferer Advantest(6857.T) brach um 9,6 Prozent ein, der Technologieinvestor SoftBank Group(9984.T) verlor 4,71 Prozent, während der Rechenzentrumskabelhersteller Furukawa Electric(5801.T) um acht Prozent nachgab. Nvidia-Chips galten bislang als erste Wahl für KI-Anwendungen. Der Kurssturz von Nvidia(NVDA.O) am Montag nach Bekanntwerden der Leistungsfähigkeit der DeepSeek-KI war der größte Tagesverlust, den je ein Unternehmen an der Wall Street hinnehmen musste.

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,7 Prozent auf 155,51 Yen(JPY=) und stieg leicht auf 7,2507 Yuan(CNY=). Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,9050 Franken(CHF=). Gleichzeitig fiel der Euro(EUR=) um 0,5 Prozent auf 1,0433 Dollar und gab um 0,2 Prozent auf 0,9443 Franken(EURCHF=) nach.

Belastet von Nachfragesorgen angesichts der durch die Turbulenzen im Technologiesektor ausgelösten wirtschaftlichen Unsicherheiten stagnierte das Rohöl der Nordseesorte Brent(LCOc1) bei 77,15 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI(CLc1) notierte kaum verändert bei 73,18 Dollar.

An der Wall Street waren die Kurse am Montag aufgrund der Unsicherheiten im KI-Sektor deutlich gefallen. Im Zentrum des Ausverkaufs standen auch hier Chiphersteller und Technologieunternehmen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) ging mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 44.713,58 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 1,5 Prozent auf 6012,28 Punkte und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) büßte 3,1 Prozent auf 19.341,83 Zähler ein.


(Bericht von Lawrence Delevingne, Samuel Indyk, Tom Westbrook, Junko Fujita und Ankur Banergee, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)