03.12.24
15:27
Reuters
New York, 03. Dez (Reuters) - Die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea setzt die Landeswährung stark unter Druck. Der Won(KRW=) rutschte nach der Ankündigung am Dienstag um knapp zwei Prozent auf 1430,10 zum Dollar ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit Oktober 2022. "Es ist die Verunsicherung, die die Bewegungen antreibt, und zwar nach dem Prinzip 'erst schießen, dann Fragen stellen'", sagte Christopher Wong, Stratege beim Finanzdienstleister OCBC in Singapur. "Und angesichts der fehlenden Informationen könnte diese Verunsicherung den koreanischen Won in der Zwischenzeit weiter unter Druck halten."
Aus den Depots der Anleger flogen auch die US-notierten Aktien koreanischer Firmen. Unternehmen wie der Onlinehändler Coupang(CPNG.N), der Telekommunikationskonzern KT(KT.N) und der Bildschirmhersteller LG Display(LPL.N) verloren an der Wall Street zwischen 2,6 und 5,4 Prozent. Auch börsennotierte Fonds (ETFs), die die Wertentwicklung von Unternehmen aus Südkorea abbilden, rauschten nach unten. Der iShares MSCI South Korea(EWY.P) und der Franklin FTSE South Korea(FLKR.P) bröckelten um gut vier und drei Prozent ab.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol sagte in einer unangekündigten Fernsehansprache, er erkläre das Kriegsrecht, um Südkorea "vor der Bedrohung durch nordkoreanische kommunistische Kräfte zu schützen und die verabscheuungswürdigen pro-nordkoreanischen anti-staatlichen Kräfte auszurotten". Den nichtregierenden Parteien warf Yoon vor, den parlamentarischen Prozess in Geiselhaft genommen zu haben, um das Land in eine Krise zu stürzen. Die Opposition kritisierte die Ausrufung des Kriegsrechts als Verstoß gegen die Verfassung.
(Bericht von Gertrude Chavez-Dreyfuss, Vidya Ranganathan, Tom Westbrook und Cynthia Kim, geschrieben von Zuzanna Szymanska, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
03.12.24
15:27
Reuters
New York, 03. Dez (Reuters)
Die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea setzt die Landeswährung stark unter Druck. Der Won(KRW=) rutschte nach der Ankündigung am Dienstag um knapp zwei Prozent auf 1430,10 zum Dollar ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit Oktober 2022. "Es ist die Verunsicherung, die die Bewegungen antreibt, und zwar nach dem Prinzip 'erst schießen, dann Fragen stellen'", sagte Christopher Wong, Stratege beim Finanzdienstleister OCBC in Singapur. "Und angesichts der fehlenden Informationen könnte diese Verunsicherung den koreanischen Won in der Zwischenzeit weiter unter Druck halten."
Aus den Depots der Anleger flogen auch die US-notierten Aktien koreanischer Firmen. Unternehmen wie der Onlinehändler Coupang(CPNG.N), der Telekommunikationskonzern KT(KT.N) und der Bildschirmhersteller LG Display(LPL.N) verloren an der Wall Street zwischen 2,6 und 5,4 Prozent. Auch börsennotierte Fonds (ETFs), die die Wertentwicklung von Unternehmen aus Südkorea abbilden, rauschten nach unten. Der iShares MSCI South Korea(EWY.P) und der Franklin FTSE South Korea(FLKR.P) bröckelten um gut vier und drei Prozent ab.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol sagte in einer unangekündigten Fernsehansprache, er erkläre das Kriegsrecht, um Südkorea "vor der Bedrohung durch nordkoreanische kommunistische Kräfte zu schützen und die verabscheuungswürdigen pro-nordkoreanischen anti-staatlichen Kräfte auszurotten". Den nichtregierenden Parteien warf Yoon vor, den parlamentarischen Prozess in Geiselhaft genommen zu haben, um das Land in eine Krise zu stürzen. Die Opposition kritisierte die Ausrufung des Kriegsrechts als Verstoß gegen die Verfassung.
(Bericht von Gertrude Chavez-Dreyfuss, Vidya Ranganathan, Tom Westbrook und Cynthia Kim, geschrieben von Zuzanna Szymanska, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)