29.08.24
03:43
Reuters
MÄRKTE-Nvidia-Ausblick schickt Asien-Börsen ins Minus
Tokio/Sydney, 29. Aug (Reuters) - Die Quartalszahlen des KI-Chipriesen Nvidia belasten am Donnerstag die Märkte in Asien. Trotz Rekordumsätzen verfehlte der Ausblick des US-Unternehmens die hohen Erwartungen der Anleger. Die Aktie brach nachbörslich um 7,6 Prozent ein, der Marktwert sank um 236 Milliarden Dollar. "Nvidia ist in gewisser Weise Opfer seines eigenen Erfolgs geworden, da der Aktienkurs in diesem Jahr um mehr als 180 Prozent gestiegen ist und das Unternehmen in 14 der letzten 15 Quartale die Gewinnerwartungen übertroffen hat", sagt Tony Sycamore, Analyst bei IG. Es bleibe abzuwarten, ob die Ergebnisse das Ende der starken Affinität der Anleger für den Chiphersteller signalisierten. Die Reaktion der Anleger deute auf eine mögliche Diversifizierung hin.
In Tokio verlor der 225 Werte umfassende Nikkei(.N225) 0,4 Prozent auf 38.220,34 Punkte, wobei vor allem Technologiewerte unter Druck standen. Der breiter gefasste Topix(.TOPX) verlor 0,3 Prozent auf 2.684,40 Punkte. Der Chiptester-Hersteller Advantest(6857.T), ein Zulieferer von Nvidia, verlor 1,6 Prozent, während der Chipproduzent Tokyo Electron(8035.T) um 0,65 Prozent nachgab.
Die chinesischen Börsen zeigten sich etwas schwächer. Der Shanghai Composite(.SSEC) gab um 0,4 Prozent auf 2825,21 Punkte nach, während der CSI 300(.CSI300) um 0,1 Prozent auf 3282,47 Punkte fiel. Enttäuschende Unternehmenszahlen und eine schwache Konjunkturerholung drückten auf die Stimmung. Der Batteriehersteller Catl(300750.SZ) verlor nach US-Vorwürfen einer militärischen Kooperation mit der Regierung in Peking zwei Prozent. Die Schweizer Großbank UBS senkte ihre BIP-Prognose für China in 2024 auf 4,6 Prozent. Unterdessen führte US-Sicherheitsberater Sullivan in Peking Gespräche zur Entspannung der bilateralen Beziehungen.
Die Anleger warten nun auf die wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen, die angesichts der Fokussierung der US-Notenbank auf den Arbeitsmarkt an Bedeutung gewonnen haben, sowie auf die Inflationszahlen aus Deutschland und Spanien, um Hinweise auf mögliche Zinssenkungen über den September hinaus zu erhalten.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar leicht auf 144,58 Yen(JPY=) und stieg leicht auf 7,1255 Yuan(CNY=). Zur Schweizer Währung notierte er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8412 Franken(CHF=). Gleichzeitig blieb der Euro(EUR=) nahezu unverändert bei 1,1131 Dollar und stieg leicht auf 0,9363 Franken(EURCHF=).
Am Rohstoffmarkt legte der Ölpreis nach zwei Verlusttagen in Folge wieder leicht zu. Rohöl der Nordseesorte Brent(LCOc1) verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 78,88 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI(CLc1) notierte 0,3 Prozent fester bei 74,76 Dollar.
Der US-Leitindex Dow Jones(.DJI) war am Mittwoch vor der Veröffentlichung der Nvidia-Zahlen mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 41.091,42 Punkten aus dem Handel gegangen. In Erwartung der Ergebnisse waren die Anleger nervös. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 5592,18 Punkte, der technologielastige Nasdaq(.IXIC) gab 1,1 Prozent auf 17 556,03 Zähler ab.
(Bericht von Stella Qiu und Kevin Buckland, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)