30.07.24
03:44
Reuters
MÄRKTE-Asien-Börsen schwächeln vor Zinsentscheiden
Tokio/Singapur, 30. Jul (Reuters) - Gewinnmitnahmen belasten am Dienstag die asiatischen Aktienmärkte. Im Vorfeld wichtiger Zinssentscheidungen und Notenbanksitzungen in den USA und Japan zeigten sich die Anleger zurückhaltend. Marktteilnehmer rechnen für diese Woche nicht mit einer Zinssenkung in den USA, haben aber eine Reduzierung um 25 Basispunkte für September bereits vollständig eingepreist. In Japan hingegen wird eine Zinserhöhung um zehn Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 60 Prozent erwartet. Zudem gehen Beobachter davon aus, dass die BoJ Pläne für den Ausstieg aus ihrem umfangreichen Anleihekaufprogramm vorlegen wird. "Der Begriff Ruhe vor dem Sturm ist in allen Etagen zu hören", sagte Chris Weston vom Finanzdienstleister Pepperstone in Melbourne.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index(.N225) verlor 1,0 Prozent auf 38.101,24 Punkte, der breiter gefasste Topix(.TOPX) notierte 0,9 Prozent tiefer bei 2735,70 Zählern. Der Konzern Fast Retailing, dem die Marke Uniqlo(9983.T) gehört, fiel um 2,19 Prozent und zog den Nikkei am stärksten nach unten. Der KI-Start-up-Technologieinvestor SoftBank(9984.T) verlor 2,06 Prozent und der Chiphersteller Tokyo Electron(8035.T) rutschte um 1,64 Prozent ab. Fanuc(6954.T) stieg um 3,26 Prozent und war damit die größte Stütze im Nikkei, nachdem der Roboterhersteller seine Jahresgewinnprognose um 0,8 Prozent angehoben hatte.
Die Börse in Shanghai(.SSEC) verlor 0,6 Prozent auf 2874,62 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen(.CSI300) fiel um 0,8 Prozent auf 3361,96 Punkte. Die Anleger warten nun auf die Signale der Notenbanken, die in den kommenden Tagen richtungsweisend für die weitere Entwicklung an den globalen Finanzmärkten sein dürften.
Im asiatischen Devisenhandel bewegten sich Dollar und Yen in einer relativ engen Spanne und legten nach den jüngsten Ausbruchsversuchen eine Verschnaufpause ein. Der Dollar stieg leicht auf 154,00 Yen(JPY=). "Wir befinden uns an einem interessanten Schnittpunkt für den Yen", sagte Nathan Swami, Leiter des Devisenhandels bei Citi in Singapur. Die Zentralbanksitzungen in dieser Woche könnten eine Verschiebung der Zinsaussichten und der Yen-Kursentwicklung skizzieren. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob sich die Faktoren, die den Yen schwächen, nachhaltig verändert haben. Im Moment scheint es sich eher um eine kurzfristige Korrektur zu handeln. Der Dollar stieg leicht auf 7,2627 Yuan(CNY=). Gegenüber der Schweizer Währung wertete er leicht auf 0,8864 Franken(CHF=) auf. Gleichzeitig blieb der Euro(EUR=) nahezu unverändert bei 1,0816 Dollar und legte leicht auf 0,9590 Franken(EURCHF=) zu.
Am Rohstoffmarkt fiel der Ölpreis auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen, da die schwächere Nachfrage die Rohstoffpreise belastete. Die Nordseesorte Brent(LCOc1) verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 79,47 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI(CLc1) notierte 0,5 Prozent schwächer bei 75,46 Dollar.
Der US-Standardwerteindex Dow Jones(.DJI) war am Montag vor der Fed-Entscheidung kaum verändert bei 40.539,93 Punkten aus dem Handel gegangen. Der breiter gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 5463,54 Punkten und der technologielastige Nasdaq(.IXIC) stagnierte bei 17 370,20 Stellen. Auch wenn Börsianer davon ausgehen, dass die Fed die Zinsen erneut unverändert lässt, rechnen Experten damit, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch zumindest ein Signal für eine baldige Zinssenkung geben werden.
(Bericht von Junko Fujita und Tom Westbrook, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)