27.02.24
11:18
Reuters
MÄRKTE-Immobilienfirma Heimstaden mit Rekord-Kurssturz
Frankfurt, 27. Feb (Reuters) - Milliardenschwere Abschreibungen und der Verlust der bisherigen Bonitätsnote haben Heimstaden(HEIMpref.ST) den größten Kurssturz der Firmengeschichte eingebrockt. Die Aktien der schwedischen Immobilienfirma, der auch Wohnungen in Berlin gehören, stürzten am Dienstag in Stockholm zeitweise um gut 36 Prozent ab und waren mit 9,11 Kronen so billig wie noch nie.
Wegen der schwächelnden Konjunktur schrumpfte der Wert des Immobilienportfolios den Angaben zufolge um umgerechnet 2,8 Milliarden Euro. Dadurch machte Heimstaden einen Vorsteuer-Verlust von 2,6 Milliarden Euro und setzte Dividendenzahlungen aus. Als Reaktion darauf senkte die Rating-Agentur Fitch Bonitätsnote des Unternehmens auf "B" und signalisierte mit einem negativen Ausblick eine weitere Herabstufung der Kreditwürdigkeit.
Auch SBB(SBBb.ST), Schwedens größter Eigentümer von Gewerbe-Immobilien, musste den Wert seines Portfolios in der Bilanz um umgerechnet mehr als 1,1 Milliarden Euro reduzieren. Hier lief 2023 ein Konzernverlust von gut zwei Milliarden Euro auf. Die Aktie fiel am Dienstag um bis zu 8,4 Prozent auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von 3,31 Kronen.
Beide Unternehmen äußerten sich allerdings verhalten optimistisch über die weiteren Aussichten. Die Talsohle sei voraussichtlich bald durchschritten. Schwedens Zentralbankchef Erik Thedeen mahnte dagegen zur Vorsicht. Der Markt für Wohnimmobilien in Schweden und Deutschland werde sich 2024 zwar stabilisieren, eine Erholung bei Gewerbeimmobilien sei dagegen nicht in Sicht.
(Bericht von Hakan Ersen. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)