23.02.24
05:24
Reuters
| (Wiederholung vom Vorabend) |
| Berlin, 22. Feb (Reuters) - Die Bundesregierung hätte |
| nach Ansicht des Vorstandvorsitzenden des Triebwerkeherstellers |
| MTU(MTXGn.DE), Lars Wagner, bessere Konditionen beim Ankauf von |
| F35-Kampfjets in den USA aushandeln sollen. Man habe zwar keine |
| Alternative dazu gehabt, für die sogenannte nukleare Teilhabe |
| F35-Flugzeuge zu bestellen, sagte er am Donnerstagabend in |
| Berlin. Die Bundesregierung habe aber versäumt, sogenannte |
| Offset-Geschäfte abzuschließen. Dabei wird etwa vereinbart, dass |
| ein Teil der Produktion in dem Käuferland stattfindet. Man |
| brauche die Ersatzteile und die Instandsetzungskompetenz aber, |
| warnte Wagner. Denn im Krisenfall würden die Amerikaner ihre |
| Ersatzteile selbst brauchen - "dann stehen die deutschen F35 am |
| Boden". "Ich finde, das ist eine wichtige Sache, die wir |
| besprechen müssen, falls es weitere Käufe von amerikanischem |
| Material gibt", mahnte der MTU-Chef. "Wir verlassen da das |
| Gebiet unseres Knowhows und geben das in amerikanische Hände." |
Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt verteidigte dagegen den Ankauf der Flugzeuge, die künftig im Konfliktfall US-Atombomben im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe ins Ziel fliegen sollen. Man habe unter enormen Zeitdruck gestanden und das Geschäft in zehn Monaten statt zehn Jahren abgewickelt. Angesichts der geopolitischen Spannungen müsse man abwägen zwischen dem Wunsch, Industrie- und Standortpolitik zu betreiben und der Notwendigkeit, bestimmte Systeme so schnell wie möglich verfügbar zu haben. Die Bundesregierung hatte 2022 entschieden, 35 Kampfjets des Typs F-35A zu kaufen.
(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)
23.02.24
05:24
Reuters
(Wiederholung vom Vorabend)
Berlin, 22. Feb (Reuters) - Die Bundesregierung hätte nach Ansicht des Vorstandvorsitzenden des Triebwerkeherstellers MTU(MTXGn.DE), Lars Wagner, bessere Konditionen beim Ankauf von F35-Kampfjets in den USA aushandeln sollen. Man habe zwar keine Alternative dazu gehabt, für die sogenannte nukleare Teilhabe F35-Flugzeuge zu bestellen, sagte er am Donnerstagabend in Berlin. Die Bundesregierung habe aber versäumt, sogenannte Offset-Geschäfte abzuschließen. Dabei wird etwa vereinbart, dass ein Teil der Produktion in dem Käuferland stattfindet. Man brauche die Ersatzteile und die Instandsetzungskompetenz aber, warnte Wagner. Denn im Krisenfall würden die Amerikaner ihre Ersatzteile selbst brauchen - "dann stehen die deutschen F35 am Boden". "Ich finde, das ist eine wichtige Sache, die wir besprechen müssen, falls es weitere Käufe von amerikanischem Material gibt", mahnte der MTU-Chef. "Wir verlassen da das Gebiet unseres Knowhows und geben das in amerikanische Hände."
Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt verteidigte dagegen den Ankauf der Flugzeuge, die künftig im Konfliktfall US-Atombomben im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe ins Ziel fliegen sollen. Man habe unter enormen Zeitdruck gestanden und das Geschäft in zehn Monaten statt zehn Jahren abgewickelt. Angesichts der geopolitischen Spannungen müsse man abwägen zwischen dem Wunsch, Industrie- und Standortpolitik zu betreiben und der Notwendigkeit, bestimmte Systeme so schnell wie möglich verfügbar zu haben. Die Bundesregierung hatte 2022 entschieden, 35 Kampfjets des Typs F-35A zu kaufen.
Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)