05.02.24
14:44
Reuters
Madrid/London, 05. Feb (Reuters) - Ein Medienbericht über einen möglichen Sanktionsverstoß setzt Santander(SAN.MC) und Lloyds(LLOY.L) unter Druck. Die Papiere der spanischen Großbank rutschten am Montag um 4,5 Prozent ab. "Die Investoren haben verstanden, dass Santander mit einer Geldstrafe rechnen muss", sagte Nuria Alvarez, Analystin beim Madrider Broker Renta 4. Die Lloyds-Aktie gab indes ein Prozent nach. Die Einigung des Londoner Geldinstituts mit einer Immobilienfirma grenzte die Verluste ein. Bei der 1,3 Milliarden Pfund schweren Klage des Konzerns Targetfollow ging es über eine angebliche Manipulation der Benchmark-Zinssätze Libor.
Die "Financial Times" hat berichtet, dass der Iran Konten bei den beiden Banken genutzt hatte, um im Rahmen eines vom iranischen Geheimdienst unterstützten Systems zur Umgehung von Sanktionen heimlich Geld in der ganzen Welt zu bewegen. Lloyds und Santanders britische Tochter hätten Konten für Scheinfirmen zur Verfügung gestellt, die insgeheim einem mit Sanktionen belegten iranischen Petrochemieunternehmen mit Sitz in London gehörten, berichtete die FT unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Die staatlich kontrollierte iranische Petrochemical Commercial Company sei Teil eines Netzwerks gewesen, dem die USA vorwerfen, Hunderte Millionen Dollar für die iranischen Revolutionsgarden zu beschaffen und mit russischen Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Sowohl PCC als auch ihre britische Tochtergesellschaft PCC UK stünden seit November 2018 unter US-Sanktionen.
Santander und Lloyds erklärten, sie könnten sich nicht über einzelne Kunden äußern. Die Rivalen Unicredit(CRDI.MI) und Standard Chartered(STAN.L) haben in der Vergangenheit wegen Verstöße gegen die Iran-Sanktionen Strafen von 1,3 und 1,1 Milliarden Dollar zahlen müssen.
(Bericht von Jesus Aguado und Iain Withers, geschrieben von Zuzanna Szymanska Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)
05.02.24
14:44
Reuters
Madrid/London, 05. Feb (Reuters) - Ein Medienbericht über einen möglichen Sanktionsverstoß setzt Santander(SAN.MC) und Lloyds(LLOY.L) unter Druck. Die Papiere der spanischen Großbank rutschten am Montag um 4,5 Prozent ab. "Die Investoren haben verstanden, dass Santander mit einer Geldstrafe rechnen muss", sagte Nuria Alvarez, Analystin beim Madrider Broker Renta 4. Die Lloyds-Aktie gab indes ein Prozent nach. Die Einigung des Londoner Geldinstituts mit einer Immobilienfirma grenzte die Verluste ein. Bei der 1,3 Milliarden Pfund schweren Klage des Konzerns Targetfollow ging es über eine angebliche Manipulation der Benchmark-Zinssätze Libor.
Die "Financial Times" hat berichtet, dass der Iran Konten bei den beiden Banken genutzt hatte, um im Rahmen eines vom iranischen Geheimdienst unterstützten Systems zur Umgehung von Sanktionen heimlich Geld in der ganzen Welt zu bewegen. Lloyds und Santanders britische Tochter hätten Konten für Scheinfirmen zur Verfügung gestellt, die insgeheim einem mit Sanktionen belegten iranischen Petrochemieunternehmen mit Sitz in London gehörten, berichtete die FT unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Die staatlich kontrollierte iranische Petrochemical Commercial Company sei Teil eines Netzwerks gewesen, dem die USA vorwerfen, Hunderte Millionen Dollar für die iranischen Revolutionsgarden zu beschaffen und mit russischen Geheimdiensten zusammenzuarbeiten. Sowohl PCC als auch ihre britische Tochtergesellschaft PCC UK stünden seit November 2018 unter US-Sanktionen.
Santander und Lloyds erklärten, sie könnten sich nicht über einzelne Kunden äußern. Die Rivalen Unicredit(CRDI.MI) und Standard Chartered(STAN.L) haben in der Vergangenheit wegen Verstöße gegen die Iran-Sanktionen Strafen von 1,3 und 1,1 Milliarden Dollar zahlen müssen.
(Bericht von Jesus Aguado und Iain Withers, geschrieben von Zuzanna Szymanska Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)