13.02.23
14:03
Reuters
MÄRKTE-Indische Aufsicht prüft Vorwürfe gegen Adani - Aktie fällt
Neu Delhi, 13. Feb (Reuters) - Die Börsenaufseher in Indien nehmen die Anschuldigungen des US-Leerverkäufers Hindenburg gegen den indischen Mischkonzern Adani unter die Lupe. Wie die Aufsichtsbehörde am Montag dem obersten Gericht des Landes laut Akte mitteilte, werden auch die Marktaktivitäten unmittelbar vor und nach der Veröffentlichung des Berichts am 24. Januar untersucht. Der US-Hedgefonds wirft dem von Milliardär Gautam Adani geführten Konglomerat vor, Aktienkurse zu manipulieren und Offshore-Steuerparadiese zu nutzen. Seit dem kritischen Bericht von Hindenburg haben die sieben börsennotierten Unternehmen der Adani-Gruppe zusammen etwa 120 Milliarden Dollar an Marktwert verloren.
In ihrer Eingabe an den obersten Gerichtshof bestätigte die Börsenaufsichtsbehörde SEBI damit erstmals die Untersuchung der Anschuldigungen im Hindenburg-Bericht. Zuvor hatte die indische Adani Group am Montag versucht, sich gegen die Talfahrt an den Börsen zu stemmen und erklärt, ihre Geschäftspläne seien vollständig finanziert, ihre Cashflows seien stark und sie sei weiterhin zuversichtlich, den Aktionären attraktive Renditen zu bieten. Anleger zeigten sich allerdings wenig zuversichtlich: Der Kurs des Flaggschiffs der Gruppe, Adani Enterprises(ADEL.NS), gab erneut sieben Prozent nach.
Letzte Woche hatte die Ratingagentur Moody's den Ausblick für einige Adani-Firmen herabgestuft. Zugleich hatte der Indexanbieter MSCI erklärt, er werde die Gewichtung einiger Unternehmen in seinen Aktienindizes senken. (Bericht von Arpan Chaturvedi, geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)