27.01.23
15:18
Reuters
BÖRSEN-TICKER-Reifenkonzern Goodyear schmiert nach Zahlen ab
Frankfurt, 27. Jan (Reuters)
Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
16.10 Uhr - Aktien des US-Reifenherstellers Goodyear(GT.O) fallen um rund fünf Prozent. Der Konzern streicht weltweit fünf Prozent seiner Stellen, um dem hohen Kostendruck entgegenzuwirken. Dadurch fallen jedoch auch finanzielle Belastungen in Höhe von rund 55 Millionen Dollar an. Im vierten Quartal sei das Geschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte Chef Richard Kramer.
14.05 Uhr - Die US-Kreditkartenanbieter Visa(V.N) und American Express(AXP.N) legen nach der Vorlage von Quartalszahlen zu. Die Aktien von American Express steigen im vorbörslichen US-Handel um 5,4 Prozent auf 164,25 Dollar, die Titel von Visa gewinnen 1,4 Prozent auf 227.94 Dollar. Zudem schrauben die Analysten der Bank JP Morgan das Kursziel der Visa-Aktie auf 265 Dollar von 243 Dollar herauf. Hintergrund ist, dass der Gewinn pro Aktie von 2,18 Dollar im ersten Geschäftsquartal die Markterwartung übertroffen hatte. Bei American Express steckt ein optimistischer Ausblick hinter dem Kursanstieg. Für das Geschäftsjahr 2023 gehe man von einem Gewinn pro Aktie von bis zu 11,40 Dollar aus, Analysten hatten 10,55 Dollar veranschlagt.
12.40 Uhr - Eine Entlassungswelle und enttäuschende Quartalszahlen setzen dem Monopoly-Hersteller Hasbro(HAS.O) zu. Die Titel fallen im vorbörslichen US-Handel um mehr als fünf Prozent. Hasbro will im laufenden Jahr 1000 Vollzeitangestellte oder 15 Prozent der Belegschaft entlassen, wie der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte. Für das vierte Quartal erwartet der Anbieter von "Transformers"-Spielzeug und des Fantasy-Spiels "Dungeons & Dragons" einen Rückgang des Umsatzes um 17 Prozent auf 1,68 Milliarden Dollar. Analysten waren von 1,92 Milliarden Dollar ausgegangen.
11.55 Uhr - Intel(INTC.O) erwartet rote Zahlen im laufenden Quartal. Das belastet die Aktien des Chipkonzerns und den gesamten Sektor. Intel-Papiere verlieren im vorbörslichen US-Handel knapp zehn Prozent. In deren Sog geben die Aktien der Konkurrenten Advanced Micro Devices(AMD.O), Nvidia(NVDA.O) und Applied Materials(AMAT.O) vorbörslich zwischen 2,1 und 3,4 Prozent nach. Hintergrund sei ein Rekordeinbruch der PC-Absätze, der den Umsatz deutlich stärker als erwartet belaste, teilte Intel am Donnerstag nach Börsenschluss mit.
11.40 Uhr - Die Talfahrt der Aktien des indischen Industriekonglomerats Adani Enterprises(ADEL.NS) sind weiter auf Talfahrt und fallen um mehr als 20 Prozent. Sieben Unternehmen des Adani-Industriekonglomerats haben seit Mittwoch über 45 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Vor zwei Tagen hatte der aktivistische Investor Hindenburg Research mitgeteilt, auf fallende Kurse bei Aktien aus dem Firmenuniversum eines der weltweitreichsten Menschen, Gautam Adani, zu wetten. "Dies ist ein klassischer Fall von Panikverkäufen", sagte Neeraj Dewan, Direktor bei Quantum Securities in Neu-Delhi. Zudem breiteten sich die Ängste auch auf indische Banken aus, da diese in den Schulden der Adani-Gruppe engagiert seien.
10.50 Uhr - Ein Anteilskauf durch die Einzelhandelsgruppe Bestway beschert Sainsbury's(SBRY.L) den größten Kurssprung seit zehn Monaten. Die Aktien der zweitgrößten britischen Supermarktkette steigen um bis zu 6,5 Prozent auf 254,9 Pence und sind damit der größte Gewinner im Londoner Leitindex FTSE 100(.FTSE). Bestway hat mitgeteilt, über einen Anteil in Höhe von 3,45 Prozent an Sainsbury's zu verfügen. Das Unternehmen betonte, keine Übernahme von Sainsbury's zu planen. Es handle sich um eine Investition. Womöglich werde man weitere Aktien zukaufen. Sainsbury's hatte Anfang Januar aufgrund des starken Weihnachtsgeschäfts einen Gewinn für das Gesamtjahr am oberen Ende seiner Prognosespanne vorausgesagt.
10.25 Uhr - Eine Prognoseanhebung beflügelt die Aktien von Signify(LIGHT.AS). Die Anteilsscheine des weltgrößten Leuchten-Anbieters, der früher Philips Lighting hieß, springen in Amsterdam um knapp vier Prozent auf 34,28 Euro. Das Unternehmen hat seine Jahresprognose wegen der sich verbessernden Aussichten für China angehoben. Sorgen um die Lage in der zweitgrößten Wirtschaft der Welt nach der jüngsten Corona-Welle hatten den Konzern Anfang Januar zu einer Gewinnwarnung veranlasst.
10.00 Uhr - Das unerwartet starke Wachstum der US-Wirtschaft und Hoffnungen auf eine steigende Nachfrage aus China schieben die Ölpreise an. Die Nordsee-Sorte Brent(LCOc1) und die leichte US-Sorte WTI(CLc1) verteuern sich um jeweils rund ein halbes Prozent auf 88,10 beziehungsweise 81,57 Dollar pro Barrel (159 Liter) - das Niveau vom Vorwochenschluss. Sollten sie im Laufe des Tages weiter klettern, wäre dies die dritte Woche mit Zuwächsen für Rohöl in Folge. Analysten zufolge ist das allerdings unwahrscheinlich. "Der Ölpreis könnte sich schwer tun, die Woche mit nennenswerten Zuwächsen zu beenden, da viele Händler die beiden großen Ereignisse der nächsten Woche abwarten: das virtuelle Treffen des Ölverbands Opec zur Fördermenge und die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed", sagt Edward Moya, Marktanalyst beim Brokerhaus Oanda.
9.30 Uhr - Eine Herabstufung setzt Sartorius(SATG.DE)(SATG_p.DE) zu. Die Vorzugsaktie des Göttinger Laborausrüsters fällt um rund zwei Prozent auf 425,60 Euro. Die Papiere der französischen Tochter Sartorius Stedim Biotech(STDM.PA) böten aus Bewertungsgründen ein besseres Risiko-Gewinn-Verhältnis, schreiben die Experten der Privatbank Berenberg, und stufen die Sartorius-Titel auf "Hold" von zuvor "Buy". Auch das Kursziel wird auf 433,90 Euro von 493,00 Euro gesenkt.
8.45 Uhr - Eine geringer als erhoffte Marktkapitalisierung der an die Börse strebenden Webhosting-Tochter Ionos kommt bei Anlegern von United Internet(UTDI.DE) nicht gut an. Die Aktie des IT-Dienstleisters fallen im Frankfurter Frühhandel um 2,7 Prozent. Ionos hofft zum geplanten Aktiendebüt auf eine Gesamt-Marktkapitalisierung von bis zu 3,14 Milliarden Euro. In Medienberichten war eine Marktkapitalisierung von etwa fünf Milliarden Euro ins Gespräch gebracht worden.
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