01.09.22
14:31
Reuters
BÖRSEN-TICKER-Lockdowns belasten US-Aktien chinesischer Firmen
Frankfurt, 01. Sep (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
16.35 Uhr - Drohende Einnahmeausfälle durch die neuen Corona-Lockdowns in China[nL8N3081SD] setzen den US-Aktien von Firmen aus der Volksrepublik zu. An der Wall Street büßen die Online-Händler Alibaba(BABA.N) und Pinduoduo(PDD.O) sowie der Twitter(TWTR.N)-Rivale Weibo(WB.O) bis zu elf Prozent ein. Letzterer gab zudem einen Umsatzeinbruch von 22 Prozent auf 450,2 Millionen Dollar bekannt.
15.50 Uhr - Kartellrechtliche Bedenken gegen die 68,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme[nL8N2TY4ZM] von Activision(ATVI.O) setzen Microsoft(MSFT.O) zu. Die Aktien des Software-Konzerns fallen an der Wall Street um gut Prozent. Die Papiere des Anbieters von Videospielen wie "Call of Duty" hielten sich dagegen knapp im Plus. Die britischen Wettbewerbshüter wollen den Deal genauer unter die Lupe nehmen.
14.35 Uhr - Verschärfte US-Regeln für Technologieexporte nach China[nL8N3082HN] schicken Chip-Hersteller auf Talfahrt. Die Aktien von NVidia(NVDA.O) und AMD(AMD.O) fallen im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu vier Prozent. Den beiden Unternehmen zufolge verboten die Behörden die Lieferung von Halbleitern, die für Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) benötigt werden. Für NVidia seien diese Produkte die Hoffnungsträger für künftiges Wachstum, sagte Analystin Susannah Streeter vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown. Andere Chipwerte wie Intel(INTC.O) oder Micron(MU.O) gaben ebenfalls nach.
12.37 Uhr - Wegen der Spekulationen auf deutlich steigende Zinsen in der Euro-Zone trennen sich Bond-Investoren von bereits gehandelten, niedriger verzinsten deutschen Anleihen. Dies drückt die Kurse und treibt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe(DE10YT=RR) in der Spitze auf 1,634 Prozent nach 1,535 Prozent im Schlussgeschäft vom Mittwoch. Das ist der höchste Stand seit Ende Juni. Auch die Verzinsung der italienischen Bonds(IT10YT=RR) geht deutlich nach oben. Sie liegt zeitweise bei 4,014 Prozent, dem höchsten Stand seit elf Wochen. Aus den Kursen am Geldmarkt ging hervor, dass Investoren inzwischen die Wahrscheinlichkeit auf rund 80 Prozent taxieren, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Zinssitzung am nächsten Donnerstag die Zinsen um 0,75 Prozentpunkte anheben wird.[nL8N3081NP]
10.44 Uhr - Das Rücktritt von Konzernchef Laxman Narasimhan bringt die Aktien von Reckitt Benckiser(RKT.L) aus dem Tritt. Die Titel des Herstellers von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren rutschen an der Londoner Börse um mehr als vier Prozent ab. Der 55-Jährige verlasse Ende September aus persönlichen Gründen das Unternehmen und ziehe in die USA, um dort eine neue Aufgabe zu übernehmen, teilte Reckitt mit.[nL8N3081LA]
10.00 Uhr - Verschärfte Corona-Beschränkungen in China setzen den Aktien der europäischen Luxusmarken-Hersteller zu. Die Papiere von LVMH(LVMH.PA), der Gucci-Mutter Kering(PRTP.PA), Hermes(HRMS.PA) und Burberry(BRBY.L) fallen um bis zu 2,7 Prozent. Richemont(CFR.S) und Swatch(UHR.S) verlieren in Zürich 3,3 und 5,3 Prozent. Mit der Millionenmetropole Chengdu verhängt die größte Stadt seit den zweimonatigen Beschränkungen Shanghais in der ersten Jahreshälfte einen Lockdown.
07.54 Uhr - Spekulationen auf weiterhin kräftig steigende Zinsen in den USA verleihen der US-Währung Rückenwind. Der Dollar-Index(.DXY) steigt um bis zu 0,4 Prozent auf 109,1320 Punkte und notiert damit in Reichweite seines zuletzt erreichten 20-Jahres-Hochs von 109,48 Stellen. Zur japanischen Währung klettert der Dollar in der Spitze auf ein 24-Jahres-Hoch von 139,67 Yen(JPY=). Der Euro(EUR=) verliert 0,5 Prozent auf 1,0055 Dollar. Trotz Rezessionssorgen in den USA erwartet Währungshüterin Loretta Mester keine Zinssenkungen im kommenden Jahr. Die Chefin des Fed-Bezirks Cleveland geht davon aus, dass die Zinsen bis Anfang 2023 im Kampf gegen die Inflation auf mehr als vier Prozent steigen und danach auf diesem Niveau bleiben. [nL8N3073PZ]
07.40 Uhr - Nach einer Herunterstufung rutschen GEA(G1AG.DE) ans MDax(.MDAXI)-Ende. Die Aktien verlieren bei Lang & Schwarz 2,1 Prozent. Die Analysten von JP Morgan haben die Titel auf "Underweight" von "Neutral" heruntergenommen.
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